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Im Zentrum von Charkiw Im Zentrum von Charkiw 

Ukraine: Über 150 Kulturstätten teils oder ganz zerstört

Seit Beginn des Krieges sind in der Ukraine 152 Kulturstätten teilweise oder vollständig zerstört worden. Darauf weist jetzt die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, Unesco, hin.

Am Donnerstag veröffentlichte die Organisation eine aktualisierte Bewertung der Schäden, die seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der russischen Offensive, an Kulturstätten in der Ukraine entstanden sind. Nach den von ihren Experten durchgeführten Kontrollen wurden 152 Kulturstätten infolge der Kämpfe teilweise oder vollständig zerstört, darunter 70 religiöse Gebäude, 30 historische Gebäude, 18 Kulturzentren, 15 Denkmäler, 12 Museen und sieben Bibliotheken.

„Diese wiederholten Angriffe auf ukrainische Kulturstätten müssen aufhören“, forderte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay. „Das kulturelle Erbe in all seinen Formen darf unter keinen Umständen angegriffen werden. Ich fordere die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, insbesondere des Haager Übereinkommens zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.“

Drei Viertel der beschädigten Stätten befinden sich in drei Regionen

Drei Viertel der beschädigten Stätten befinden sich in drei Regionen: in der Region Donezk, wo die Kämpfe immer noch besonders intensiv sind, mit 45 beschädigten Kulturstätten, in der Region Charkiw mit 40 beschädigten Stätten und in der Region Kiew mit 26 beschädigten Stätten.

Von Beginn des Krieges an hat die Unesco eine Reihe von Sofortmaßnahmen eingeleitet, um so viel Zerstörung wie möglich zu verhindern. Die Organisation leistete technische Beratung für Kulturschaffende vor Ort, um Gebäude und Inventare zu schützen, es wurden Schutzräume zur Sicherung von Objekten, die bewegt werden konnten, ausgewiesen und die Brandbekämpfungsmaßnahmen verstärkt.

Bisher keine Weltkulturerbe-Stätte betroffen

Die Unesco unterstützte die ukrainischen Behörden auch bei der Kennzeichnung von Kulturstätten mit dem charakteristischen blauen Schild. Dieses Symbol weist darauf hin, dass das Gut nach dem Haager Übereinkommen von 1954 geschützt ist. Jede Zuwiderhandlung gilt daher als Verstoß gegen das Völkerrecht und kann strafrechtlich verfolgt werden. Von den Zerstörungen ist bisher allerdings keine der 7 Unesco-Welterbestätten betroffen.

(unesco – sk)
 

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23. Juni 2022, 11:29