Suche

Kohleabbau im Tagebau, das heißt: über der Erde Kohleabbau im Tagebau, das heißt: über der Erde 

Philippinen: Bischöfe gegen Atomenergie und Kohleabbau

Die philippinische Diözese Balanga lehnt mit Nachdruck die Inbetriebnahme eines Atomkraftwerks auf der Halbinsel Bataan in der Nähe von Manila ab. Der designierte Staatspräsident Ferdinand Marcos Jr. hatte im Wahlkampf angekündigt, er werde die Anlage bald in Betrieb nehmen.

Gebaut hatte den „Bataan Nuclear Power Plant" (BNPP) Ferdinand Marcos´ gleichnamiger Vater, der langjährige Diktator der Philippinen. „Unsere pastorale Aussage 'Nein zur BNPP-Rehabilitation' steht", sagte Bischof Ruperto Santos dem katholischen Sender „Radio Veritas Philippinen“. Die zur Inbetriebnahme benötigte Summe von geschätzt einer Milliarde US-Dollar solle stattdessen für die Entwicklung sauberer, erneuerbarer, erschwinglicher und sicherer Energielösungen verwendet werden, forderte der Bischof.

Diktator Marcos hatte das Atomkraftwerk in Bataan seinerzeit gegen den Widerstand der Bevölkerung gebaut. Staatspräsidentin Corazon Aquino als seine Nachfolgerin verhinderte nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986, dass das fertige Kraftwerk ans Netz ging. Auch damals war die katholische Kirche am Widerstand beteiligt. Neben Zweifeln an der generellen Sicherheit von Atomkraftwerken ist der Standort des BNPP in einem Erdbebengebiet und unmittelbarer Nähe des aktiven Vulkans Pinatubo ein wesentlicher Grund für die Ängste der Bevölkerung.

Widerstand gegen Kohleabbau

In Süd-Cotabato auf Mindanao unterstützt unterdessen Bischof Cerilo Casicas von Marbel den Widerstand der Bevölkerung gegen die Kohleförderung im Tagebau. Konkret geht es um die Aufhebung eines Verbots zum Kohleabbau, die das Provinzparlament kürzlich verfügt hatte, obwohl die Bevölkerung den Kohleabbau über Tage ablehnt. Bischof Casicas forderte Gouverneur Reynaldo Tamayo Jr. auf, sein Veto gegen die umstrittene Entscheidung des Provinzparlaments einzulegen, berichtete das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz am Donnerstag.

Die katholische Bischofskonferenz der rohstoffreichen Philippinen ist eine entschiedene Gegnerin des Bergbaus. Im April 2021 verurteilten die Bischöfe die Aufhebung des seit neun Jahren bestehenden Moratoriums über die Vergabe neuer Lizenzen für den Bergbau durch Präsident Rodrigo Duterte. Im Jänner sagten die Bischöfe mit einem Aktionsplan dem „Klimanotstand und der Krise des Planeten" den Kampf an. Sie forderten die Banken der Philippinen auf, die Finanzierung von Unternehmen aus der Kohle- und Gasbranche bis 2025 einzustellen. Andernfalls werde die Kirche ihre Beteiligung an Banken abziehen.

(kap – gs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

02. Juni 2022, 14:41