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Kinder im Jemen bei einer Essensausgabe Kinder im Jemen bei einer Essensausgabe 

Unicef: Mangelernährung bei Kindern steigt von Minute zu Minute

Die Zahl der von Hunger und Mangeernährung bedrohten Kinder steigt von Minute zu Minute. Darauf weist das Uno-Kinderhilfswerk Unicef hin. Fast acht Millionen Kinder unter fünf Jahren in 15 Krisenländern sind vom Tod durch schwere akute Mangelernährung bedroht, wenn sie nicht sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhalten.

Steigende Lebensmittelpreise aufgrund des Kriegs in der Ukraine, anhaltende Dürreperioden aufgrund des Klimawandels in einigen Ländern, zum Teil in Verbindung mit Konflikten, und die anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 verschärfen die Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit bei Kindern weltweit. Sie haben ein katastrophales Ausmaß schwerer Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren zur Folge. 

„Nahrungsmittelhilfe ist wichtig, aber wir können hungernde Kinder nicht mit Säcken voller Weizen retten. Wir müssen diese Kinder jetzt therapeutisch behandeln, bevor es zu spät ist,“ so Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Der Preis für gebrauchsfertige therapeutische Zusatznahrung zur Behandlung von schwerer akuter Mangelernährung sei in den vergangenen Wochen um 16 Prozent gestiegen, da die Kosten für die Rohstoffe stark zugenommen haben. Hierdurch werde weiteren 600.000 Kindern pro Jahr der Zugang zu einer lebensrettenden Behandlung verwehrt bleiben. 

Eine Untersuchung von mangelernährten Kindern im Jemen
Eine Untersuchung von mangelernährten Kindern im Jemen

Unicef weitet seine Arbeit aus

Seit Anfang des Jahres hat die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise dazu geführt, dass in 15 besonders gefährdeten Ländern zusätzlich 260.000 Kinder an schwerer akuter Mangelernährung leiden. Darunter sind unter anderem die Staaten am Horn von Afrika und der zentralen Sahelzone. Jede Minute kämpft damit ein weiteres Kind um sein Überleben. Bereits im vergangenen Monat hatte Unicef davor gewarnt, dass weltweit der Anstieg schwerer Mangelernährung in den zurückliegenden Jahren zu einem unkontrollierbaren Risiko geworden sei. 

Als Reaktion darauf weitet das Kinderhilfswerk seine Arbeit in den 15 am stärksten betroffenen Ländern aus. Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Kenia, Madagaskar, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen sind Teil eines Notfallplans, mit dem eine drastische Zunahme der Kindersterblichkeit verhindert und die langfristigen Schäden durch schwere akute Mangelernährung vermindert werden sollen.

1,2 Milliarden US-Dollar benötigt

Mit Blick auf den jetzt anstehenden G7-Gipfel weist Unicef darauf hin, dass ein Maßnahmen- und Finanzpaket nötig wäre, das Gesundheitssysteme in den betroffenen Ländern und Hilfsorganisationen in die Lage versetzt, jetzt schnell und wirkungsvoll zu handeln. Unicef benötigt nach eigenen Angaben 1,2 Milliarden US-Dollar, um beispielsweise ein Grundpaket von Ernährungsdiensten und zur Ernährungsversorgung bereitzustellen und damit den Tod von Millionen von Kindern zu verhindern. 

(pm - mr)

 

 

 

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23. Juni 2022, 10:28