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Deutsche Hanns-Seidel-Stiftung eröffnet Büro in Rom

Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung hat am Mittwoch ein neues Büro in Rom eröffnet. Die Niederlassung soll den europäischen Dialog intensivieren und auch mit dem Heiligen Stuhl ins Gespräch treten, erläuterte der Stiftungspräsident und CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber beim Festakt in Rom.

Die aktuellen Fragen von Krieg, Flucht und Migration, Energie-, Währungs- und Umweltpolitik bräuchten eine europäische Antwort, erklärte der Politiker: „Wir haben viel gemeinsam, nicht nur die gemeinsamen Wertvorstellungen zwischen Bayern, Deutschland und Italien, sondern auch eine gemeinsame Verantwortung auf europäischer Ebene und international. Und sich da besser abzustimmen, sich auszutauschen, sich immer wieder bewusst zu machen, wie nah man sich eigentlich ist, auch wenn man sich nicht jeden Tag vor Augen führt. Das ist eine der vielen Ideen, warum wir jetzt auch bewusst nach Rom gegangen sind.“

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Die Stiftung wolle mit der neuen Niederlassung „von Rom aus das Netzwerk der Ewigen Stadt auch uns nutzbar machen“, so Ferber. „Deswegen haben wir bewusst gesagt: Unser Büro ist nicht nur für den Staat Italien, sondern auch für die Beziehungen zum Vatikan da. Und gerade für eine Stiftung, die der CSU nahesteht, gehört sich so was auch.“ Beim Festakt sprach die für multilaterale Beziehungen des Heiligen Stuhles zuständige Untersekretärin aus dem vatikanischen Staatssekretariat, Francesca Di Giovanni.

Jerusalem, Athen und Rom: Wertefundament Europas

Europa sei in seinem Wertefundament auf drei Hügeln entstanden: Golgotha, Akropolis und Kapitol, sagte Ferber bei der Eröffnung mit einem Zitat von Romano Guardini, das auch Papst Benedikt XVI. bei seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag von 2011 vertieft hatte. „Was ist die Klammer, die uns verbindet? Es ist natürlich das Christlich-Jüdische, das sich in Golgotha manifestiert. Das ist die Demokratie, aber auch die Liebe zur Wissenschaft, zur Philosophie, die sich in der Akropolis äußert. Und das ist der Rechtsstaat, der hier mit Rom verknüpft wird. Und insofern sind es schon Wurzeln, die genau das beschreiben, was uns in Europa miteinander verbindet diese gemeinsamen geschichtlichen, kulturellen Erfahrungen, die uns doch gemeinsam prägen.“

Silke Schmitt leitet das römische Büro der Hanns-Seidel-Stiftung, die nach eigenen Angaben in mehr als 70 Ländern präsent ist. In Rom sitzen bereits seit längerer Zeit Niederlassungen der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung und der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Von den sechs parteinahen Stiftungen in Deutschland ist die Hanns-Seidel-Stiftung die kleinste.

(vatican news – gs)

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02. Juni 2022, 11:30