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Tamás Tóth, Generalsekretär der ungarischen Bischofskonferenz Tamás Tóth, Generalsekretär der ungarischen Bischofskonferenz 

Ungarn: Kriegsflüchtlingen helfen ist christliche Pflicht

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich die ungarische Caritas für die Hilfe und Unterstützung von Vertriebenen und Flüchtlingen engagiert und verteilt täglich lebensnotwendige Güter. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Generalsekretär der ungarischen Bischofskonferenz, Tamás Tóth, dass die Ungarn den Vertriebenen aus der Ukraine „mit Liebe und Verbundenheit“ begegnet seien.

Mario Galgano und Pater László Vértesaljai SJ - Vatikanstadt

Als der Papst am Aschermittwoch zum Fasten für den Frieden in der Ukraine aufrief, folgte die ungarische Kirche sofort diesem Aufruf, um auf die anhaltende Tragödie zu reagieren - eine geistliche, aber natürlich auch eine materielle Antwort, so der Generalsekretär der ungarischen Bischofskonferenz. Tamás Tóth beschreibt im Gespräch mit Radio Vatikan die Arbeit der Caritas Ungarn in einer Situation, in der ein Land mit weniger als 10 Millionen Einwohnern mit einem Flüchtlingsstrom konfrontiert sei, der bisher etwa 700.000 erreicht habe und fügt an:

„Das ist eine enorme Zahl für ein kleines Land wie Ungarn, aber Gott sei Dank gibt es eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen und den staatlichen Behörden, und so tun wir alles, was wir tun können.“

Zum Nachhören - was die Kirche in Ungarn für die Ukraine tut

Christenpflicht

Caritas Ungarn helfe direkt vor Ort, zum Beispiel auf der anderen Seite der Grenze zu Transkarpatien, einer Region in der Westukraine, wie Tóth erklärt:

„Das liegt daran, dass unsere Caritas eine lebendige Beziehung zur Caritas Ukraine pflegt. In Transkarpatien gibt es eine ungarische Minderheit sowie Binnenvertriebene aus anderen Teilen der Ukraine. Und dorthin werden jeden Tag zwei Lastwagen mit Hilfsgütern geschickt. Wir versuchen, ihnen erste Hilfe zu leisten, und diejenigen, die in Ungarn ankommen, werden von karitativen Organisationen wie der Caritas aufgenommen.“

Ein Willkommensgruß, der über Nationalität, Geschlecht oder Hautfarbe hinausgehe, denn „es ist unsere christliche Pflicht“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz. Die Kirche habe sich daher um die Unterbringung derjenigen gekümmert, die für längere Zeit in Ungarn blieben, indem sie den Kindern den Zugang zu ungarischen katholischen Schulen garantiere, weiterführende Bildungseinrichtungen und Pfarreien einbezog und das Sprachproblem dank der vielen Freiwilligen überwand. Tóth erläutert: „Die Freiwilligen helfen bei der Übersetzung, da viele Menschen ukrainischer oder slawischer Herkunft in Ungarn leben, um die Kriegsflüchtlinge mit Würde aufnehmen zu können.“

Dankbarkeit für Liebe und Verbundenheit

Das gegenseitige Verstehen sei kein Problem, erklärt der Generalsekretär, „denn es gibt etwas viel Wichtigeres, um die ersten Schritte zu lösen, nämlich die Sprache der Liebe, in diesen Situationen versteht man sich fast sofort, wenn man sich in die Augen schaut, so beginnt der Dialog sofort, das ist sehr wichtig“. Alle Ungarn, sowohl die Stadtbewohner als auch die Dorfbewohner, hätten die Geflüchteten aufgenommen, und die ungarische Kirche sei ihren Gläubigen dafür sehr dankbar, denn bisher, so Tóth abschließend, „haben wir sehr viel Hilfe in Form von Geld und Unterkunft erhalten. Wir haben sofort eine sehr starke Solidarität gespürt und sind sehr dankbar für dieses Zeichen der Liebe und Verbundenheit“.

(vatican news)

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09. Mai 2022, 13:16