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Slowakei: Wo der Papst war und Renovabis hilft

Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis will mit seiner diesjährigen Pfingstaktion unter dem Motto „Dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann“ Hoffnung machen. Ein Projekt, das Renovabis in der Slowakei unterstützt, ist genau in der Roma-Siedlung, die auch Papst Franziskus im September 2021 besucht hat.

Dort, in der Siedlung Luník IX in Košice, im Osten der Slowakei, ist der Salesianer-Orden aktiv. Er unterstützt die Roma etwa mit einem Waschsalon. Markus Nowak* war für Renovabis dort. 

Drei Waschmaschinen rattern seit 8 Uhr morgens in einer umgebauten Garage inmitten der Siedlung Luník IX in Košice, im Osten der Slowakei. Die einzige Angestellte des kleinen Waschsalons ist Liva. Die 35-Jährige trägt einen orangefarbenen Overall.

„Mein Job ist es, die Kleidung zum Waschen anzunehmen, sie zu reinigen und sie hinterher zu sortieren, damit klar ist, wem was gehört. Außerdem gebe ich Gasflaschen raus, denn auch diese verkaufen wir hier."

Hier zum Nachhören

Drei Salesianer und 6.000 Roma

Ein Waschsalon mit Gasflaschenverkauf?

Weil die Stadt längst die zum Kochen nötigen Gasleitungen gekappt hat und zahlreiche Wohnungen der Plattensiedlung weder fließendes Wasser noch Strom haben und die Leute daher zum Waschen hierherkommen, sagt Pater Marian. Er ist einer von drei Salesianern, die sich inmitten von Luník IX in einem kleinen Kloster niedergelassen haben. Er berichtet, dass die Plattenbausiedlung aus den 1970er Jahren ursprünglich für slowakische Armeeangehörige und Mitglieder der Roma-Minderheit gebaut wurde. Planmäßig 2.000 Einwohner. Geblieben sind nach der Wende nur die Roma, heute leben hier rund 6.000 Menschen.

Kinder in der Roma-Siedlung Luník IX in Košice, beim Papst-Besuch 2021
Kinder in der Roma-Siedlung Luník IX in Košice, beim Papst-Besuch 2021

Die Verhältnisse sind beengt, die hygienischen Bedingungen ist oft katastrophal. Luník IX wird von den Slowaken oft als „Roma-Ghetto" bezeichnet. Pater Marian und die Salesianer versuchen daher, für die Jugend da zu sein.

„Wir arbeiten vor allem mit jungen Menschen, um ihnen zu helfen. Sie sollen einmal raus aus der Siedlung kommen, um es später besser zu haben“

„Wir arbeiten vor allem mit jungen Menschen, um ihnen zu helfen. Sie sollen einmal raus aus der Siedlung kommen, um es später besser zu haben. Das können sie nur über Bildung und einen Abschluss schaffen. Bei uns bekommen sie Nachhilfe, dazu haben wir eigene Hilfslehrer. Aber unser Kloster ist mehr als das. Es ist für sie ein Zuhause, wie eine zweite Familie. Dazu haben wir Gruppen eingerichtet, in denen gespielt wird und eine Kirche, in der wir gemeinsam beten." Und in der auch Glaubensunterweisung für Kinder stattfindet. Denn zwar lassen die meisten Roma-Familien ihren Nachwuchs taufen, an Glaubensinhalten und Glauben im Alltag fehle es aber oft, sagt der slowakische Salesianer Marian, der unter den Roma lebt und daher für die Menschen in Luník IX als Vorbild gilt.

Die Renovabis-Pfingstaktion 2022 unter dem Leitwort „Dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann“
Die Renovabis-Pfingstaktion 2022 unter dem Leitwort „Dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann“

Auch das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis unterstützt die Arbeit der Roma-Pastoral in der Slowakei. Renovabis ermutigt mit der Pfingstaktion 2022 unter dem Leitwort „Dem glaub’ ich gern!“ dazu, den Glauben als tragende Kraft im Leben neu kennenzulernen.

*Redaktioneller Hinweis: Diese (Audio)Reportage stellte Renovabis zur Verfügung

(renovabis-sst)

 

 

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17. Mai 2022, 11:52