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Bischof Mathew Kukah der Diözese Sokoto in Nigeria mit Priestern Bischof Mathew Kukah der Diözese Sokoto in Nigeria mit Priestern 

Nigeria: Zwei Priester verschleppt - Unruhen nach Lynchmord an Studentin

Gleich zwei Priester der Diözese Sokoto sind bei einem Überfall aus dem Pfarrhaus entführt worden. Das erfuhr die Agentur Fides durch den Sprecher der Diözese, Christopher Omotosho. Demnach seien in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Bewaffnete ins Pfarrhaus der katholischen St. Patrick-Kirche in Gidan Maikambo im Bundesstaat Katsina eingebrochen.

Wie der Kommunikationsverantwortliche der Diözese weiter erläuterte, handelte es sich um den Pfarrer Stephen Ojapa von der Gesellschaft der Missionare des heiligen Paulus (MSP) und seinen Mitarbeiter P. Oliver Okpara. Zwei weitere Personen, die sich in dem Pfarrhaus befanden, wurden ebenfalls verschleppt. Derzeit habe man keine Informationen über ihren Aufenthaltsort, so Omotosho mit der Bitte um Gebet für die Sicherheit und Freilassung der Entführten.

Berichten zufolge kamen die bewaffneten Entführer in großer Zahl und waren nicht auf Motorrädern unterwegs, wie es bei Entführungsüberfällen in Nigeria sonst üblich ist.

Drohungen und Angriffe

Oliver Okpara war erst im September vom Bischof Sokotos, Mathew Hassan Kukah, zum Priester geweiht worden. Bischof Kukah ist derzeit selbst Zielscheibe von schwerwiegenden Drohungen, die mit seiner Kritik an dem Lynchmord an der christlichen Deborah Samuel Yakubu zusammenhängen könnten. Auch Kirchen in der Diözese wurden in den vergangenen Tagen angegriffen, weshalb der Bischof vorsichtshalber eine Aussetzung der Messen veranlasst hatte. Die Christliche Vereinigung Nigerias reagierte mit der Forderung an die Regierung, den Bischof und alle Gläubigen seiner Diözese angemessen zu schützen. Bischof Kukah hatte im Zusammenhang mit dem Lynchmord an der jungen Frau von einem „kriminellen, unmenschlichen Akt, der nichts mit der Religion zu tun hat“, gesprochen und betont, dass „Christen und Muslime im Laufe der Jahre immer friedlich zusammengelebt haben“.

Ausgangssperre und Proteste

Die Polizei hatte zwar zwei Verdächtige festgenommen, doch am Tag nach ihrer Festnahme hatten mehrere hundert Menschen in Sokoto demonstriert, um ihre Freilassung zu fordern. Dabei  zerstörten sie Geschäfte und gerieten mit der Polizei aneinander. Um die Unruhen einzudämmen, hatten die Behörden eine totale Ausgangssperre über die Stadt verhängt. Bischof Kukah hatte zwar verneint, dass seine Residenz angegriffen wurde, hatte aber die Feier von Messen in der Diözese vorsichtshalber ausgesetzt, nachdem zwei Pfarreien angegriffen und verwüstet worden waren.

Gewalt reißt nicht ab

Unterdessen reißt auch die Gewalt in verschiedenen Gebieten Nigerias nicht ab. Am 20. Mai waren einige Gemeindemitglieder der St. Michael's Agasha Church in der Diözese Makurdi unter den Dutzenden von Menschen, die getötet wurden, als bewaffnete Fulani-Kämpfer Dörfer im nigerianischen Bundesstaat Benue angriffen. Im Gegensatz zu früheren Anschlägen fand der Überfall am helllichten Tag statt.

(fides - cs)

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25. Mai 2022, 13:11