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Sokoto (Nigeria): Aufnahme vom September letzten Jahres Sokoto (Nigeria): Aufnahme vom September letzten Jahres 

Nigeria: Weitere Gewalt

Nach der Misshandlung und Tötung einer jungen Christin ist es im Nordwesten Nigerias zu weiteren Attacken auf christliche Einrichtungen gekommen. Zuvor waren zwei mutmaßliche Täter festgenommen worden.

Das berichtet das internationale päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“. Ein ökumenisches Bündnis hat für kommenden Sonntag zu friedlichen Protesten gegen die Gewalt aufgerufen.

Die 21-jährige Studentin Deborah Samuel Yakubu war am Donnerstag vor einer Woche von Kommilitonen in Sokoto im Nordwesten Nigeria geschlagen, gesteinigt und anschließend in Brand gesteckt worden. Ihr wurde vorgeworfen, in einer WhatsApp-Gruppe den Propheten Mohammed kritisiert und damit Blasphemie begangen zu haben. Yakubu gehörte einer evangelikalen Freikirche an.

Katholische Kathedrale beschädigt

Nach der Festnahme der beiden Tatverdächtigen griffen Demonstranten unter anderem die Kathedrale der katholischen Diözese Sokoto an. Jugendliche hätten Kirchenfenster eingeschlagen und einen Gemeindebus verwüstet, teilte das Bistum gegenüer „Kirche in Not“ mit.

Die ermordete Studentin Deborah Samuel Yakubu
Die ermordete Studentin Deborah Samuel Yakubu

Lokalen Medien zufolge wurden gezielte Falschinformationen gestreut, wonach Kirchenführer wie der katholische Bischof Matthew Hassan Kukah für die Äußerungen von Deborah Samuel Yakubu verantwortlich seien. Meldungen, auch das Haus des Bischofs sei angegriffen worden, bewahrheiteten sich indes nicht.

Dschihadistische Gewalt auf dem Vormarsch

Als Reaktion auf die Übergriffe rief Bischof Kukah die Christen auf „weiterhin das Gesetzt zu respektieren und für eine Rückkehr zur Normalität zu beten.“ Er dankte der Polizei und den lokalen Behörden für ihr schnelles Eingreifen, das eine Eskalation oder weitere Todesopfer verhindert habe.

„Kirche in Not“ sieht die Situation der Christen in Nigeria mit wachsender Besorgnis. Die dschihadistische Gewalt ist vor allem im Norden Nigerias auf dem Vormarsch. Mehrfach sind auch katholische Priester entführt und ermordet worden.

(kirche in not – sk)
 

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20. Mai 2022, 09:40