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Zerstörte Waffen in der Ukraine Zerstörte Waffen in der Ukraine 

Schewtschuk: „Noch nie so schwere Waffen erlebt“

Der Krieg in der Ukraine ist bereits seit 55 Tage im Gang. Die ukrainische Regierung spricht von einer neuen, schweren Offensive im Osten des Landes. Auch der Kiewer Großerzbischof hat in seiner Videobotschaft von diesem Dienstag die Intensivierung der Kämpfe im Donbass betont.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Kurz nach Kriegsbeginn am 24. Februar hatte das Oberhaupt der mit Rom unierten Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, angefangen, täglich Videobotschaften zu verbreiten. Es handelt sich um spirituelle Beiträge, in denen er aber auch seine Sicht auf den Krieg darstellt und eine klare Kritik an der „russische Aggression“ äußert, wie er täglich formuliert.

An diesem Dienstag ging Schewtschuk auf die neue Offensive im Donbass ein. „Die Kämpfe haben sich verschärft. Die Zahl der Waffen, die in diesen Tagen eingesetzt werden, steht in keinem Vergleich mit den letzten Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Raketenangriffe auf die Städte und Dörfer unserer Heimat gehen weiter, was viele bereits als Raketenterrorismus bezeichnet haben.“

Zum Nachhören - was Großerzbischof Schewtschuk sagt

Schewtschuk befindet sich in Kiew, der größte Teil „seiner“ Gläubigen lebt in der galizischen Region um Lemberg. Und gerade in Lemberg fielen am Ostermontag mehrere Raketen. Mindestens sieben Menschen wurden dabei im Zentrum der Stadt getötet, darunter ein kleines Kind sowie ein Junge aus Charkiw.

Karwoche in der Ukraine

Außerdem erinnerte der Kiewer Großerzbischof daran, dass die Ukraine in die Karwoche eingetreten ist. Die ukrainische griechisch-katholische Kirche sowie die orthodoxen Kirchen feiern nach dem Julianischen Kalender, und da ist Ostern in diesem Jahr eine Woche nach dem Osterfest gemäß dem Gregorianischen Kalender, wie es die lateinische Kirche feiert.

„In diesen Tagen singen wir einen alten Hymnus, in dem es heißt: Siehe, der Bräutigam kommt um Mitternacht, und selig ist der Knecht, den er wachend finden wird. Das bedeutet, dass die Kirche uns zur Wachsamkeit aufruft.“

Wer Wache halte, tue dies, um nicht plötzlich im Schlaf erwischt zu werden, erläutert Schewtschuk. Im spirituellen Sinne bedeute Wachsamkeit, auf eine Begegnung zu warten; bereit zu sein, um insbesondere unserem Erlöser zu begegnen, der freiwillig sein Leiden auf sich nehme.

„In diesen Tagen müssen wir prüfen, wie bereit wir für das Paschafest sind. Inwieweit sind unsere Aufmerksamkeit, unser Verstand, unser Herz, unser Wille und sogar unsere Seele und unser Körper bereit, dem auferstandenen Christus zu begegnen?“

„Wer weiß - vielleicht singen wir an diesem Pascha zum letzten Mal mit Ihnen ,Christus ist auferstanden'.“

Als ob es das letzte Mal wäre

Es ist nicht klar, wie viele Tote der Krieg in der Ukraine bisher verursacht hat - doch sicher geht die Zahl in die Tausende. Am Montag war Schewtschuk in seiner Videobotschaft dafür eingetreten, „dem Herrn zu bitten, uns zu lehren, das Große zu verlangen und das Große zu erlangen“. An diesem Dienstag sagte der Großerzbischof:

„Wer weiß - vielleicht singen wir an diesem Pascha zum letzten Mal mit Ihnen ,Christus ist auferstanden'. Wenn wir uns also auf das Paschafest vorbereiten, als ob es das letzte Mal wäre, dann lasst uns wachsam sein und aufpassen. Wachsam sein bedeutet, auf die Reinheit des Herzens zu achten. Wer noch nicht zur heiligen Beichte gegangen ist oder noch nicht die Kommunion empfangen hat, der eile zu den heiligen Sakramenten. Denn selig ist der Diener, den der Herr wachend finden wird. Unwürdig aber ist der, den er schlafend finden wird.“

Er danke allen, die an diesem Dienstag gemeinsam mit der Ukraine in verschiedenen Teilen der Welt, in verschiedenen Kirchen und aus verschiedenen Nationen wachen, schloss er seine Betrachtung ab.

(vatican news)

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19. April 2022, 11:01