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Russischer Panzer am Dienstag in Mariupol Russischer Panzer am Dienstag in Mariupol 

Schewtschuk: „Viele Tote bei Evakuierungen“

Der ukrainisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk ist ausgesprochen besorgt über die Lage der Menschen, die sich in von russischen Truppen besetzten Teilen der Ukraine befinden. Das sagte er in einer Videobotschaft von diesem Mittwoch.

Gelobt sei Jesus Christus! Liebe Brüder und Schwestern in Christus. Heute ist der 6. April 2022, und die Ukraine erlebt die sechste Woche, also den 42. Tag dieses ungerechten, blutigen Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt. Unser Volk verteidigt heldenhaft sein Land. Es zeigt Beispiele von Heldentum, nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch bei der Rettung von Menschenleben.

In dieser Nacht hat der Feind wieder einmal Raketen auf die sensiblen Elemente der Infrastruktur der ukrainischen Wirtschaft abgefeuert. Mehrere Betriebe der chemischen Industrie wurden bombardiert, was der Ökologie dieser Städte und Dörfer einen schmerzhaften Schlag versetzte. Aber heute sind wir besonders besorgt, wir fühlen Schmerz um das Leben, um das Schicksal der Menschen, die sich in den vorübergehend besetzten Gebieten befinden. Wir wissen, dass dort, in der Region Cherson, im Süden der Region Saporischschja, die Lebensmittel bereits knapp werden und es keine Möglichkeit gibt, humanitäre Güter dorthin zu liefern.

Evakuierung aus Mariupol am Dienstag
Evakuierung aus Mariupol am Dienstag

„Mariupol hält heldenhaft durch“

Das ukrainische Mariupol hält heldenhaft durch. Auch hier gab es keine Möglichkeit, humanitäre Hilfe zu leisten. Selbst die Evakuierung von Menschen aus diesen gefährlichen Gebieten wird immer schwieriger. Diese humanitären Korridore stehen ständig unter Beschuss. Und die meisten Menschen sterben heute während der Evakuierung. Offiziellen Zahlen der Vereinten Nationen zufolge wurden während des Krieges in der Ukraine mehr als 1.500 Zivilisten getötet, obwohl wir wissen, dass die tatsächliche Zahl viel höher ist. Viele Menschen gelten als vermisst, und wir haben keine Nachrichten über sie. Viele von ihnen sind wahrscheinlich auch schon verstorben.

Die Geschichte des vierjährigen Sasha aus dem Bezirk Wyschhorod in der Region Kyiv, der ebenfalls bei der Evakuierung ums Leben kam, hat uns alle berührt. Was ist ein Menschenleben im Krieg in den Augen der Menschen wert? In den Augen Gottes ist es unbezahlbar.

Mariupol am Dienstag
Mariupol am Dienstag

„O Gott, schenke der Ukraine Frieden! Beende den Krieg! Segne deine Kinder!“

Wir glauben, dass es möglich ist, Menschenleben in der Ukraine zu retten. Nicht nur dank des Mutes der Verteidiger der Ukraine, unserer Armee, sondern auch dank der Haltung der internationalen Gemeinschaft. Lassen Sie uns alles tun, um Menschenleben in der Ukraine zu retten.

Möge Gott der Herr unser ukrainisches Volk segnen! Möge er all jene retten, die die menschliche Hand nicht erreichen kann! In seine Hände legen wir das Leben und die Gesundheit unseres Volkes, besonders im Kriegsgebiet und in den besetzten Gebieten.

O Gott, schenke der Ukraine Frieden! Beende den Krieg! Segne deine Kinder!
Der Segen des Herrn komme auf Euch herab, kraft seiner Gnade und Menschenliebe, jetzt und allezeit, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gelobt sei Jesus Christus!

(vatican news – sk)
 

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06. April 2022, 10:51