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Im März 2019 lud der Papst verfeindete Führer des Südsudan zu spirituellen Einkehrtagen in den Vatikan Im März 2019 lud der Papst verfeindete Führer des Südsudan zu spirituellen Einkehrtagen in den Vatikan 

Nuntius: Papst will im Südsudan „Brücke“ sein

Mit seiner Südsudan-Reise setzt Franziskus sein Bemühen um Frieden in dem afrikanischen Staat konsequent fort. Das sagt der Nuntius für Kenia und den Südsudan, Erzbischof Hubertus Matheus Maria van Megan, im Vorausblick auf den Papstbesuch im Land ab 5. Juli.

„Papst Franziskus meint es sehr ernst mit der Versöhnung, damit die Gerechtigkeit siegt. Und ich denke, er will diese Brücke zwischen den gegnerischen Parteien im Südsudan sein, um die Menschen zusammenzubringen“, sagte der Diplomat in einem Interview mit AMECEA: „Es könnte eine innere Stimme geben, die ihm sagt, dass er in den Südsudan gehen soll, damit er als Papst alles getan hat, um den Menschen im Südsudan Frieden zu bringen.“

Wackliges Abkommen

Das Abkommen zur Befriedung des Südsudan von 2018 sei „nur teilweise umgesetzt“ worden, so der Erzbischof weiter, „und es gibt keine großen Fortschritte“. Er bezog sich dabei auf das revitalisierte Abkommen zur Beilegung des Konflikts in der Republik Südsudan (R-ARCSS), das am 12. September 2018 im äthiopischen Addis Abeba von den gegnerischen Parteien im Südsudan unterzeichnet worden war. Das Abkommen war weithin als eine bedeutende Entwicklung gelobt worden, die den Beginn des Friedens in dem von Unruhen heimgesuchten Land signalisierte. Doch de facto steht es auf wackligen Füßen und es kommt immer wieder zu Gewalt. Darauf hatte zuletzt auch der katholische Erzbischof von Juba im Südsudan verwiesen, der im Vorfeld des Papstbesuches zu einem Gebetsmarathon aufrief.

Papst bekniete Konkliktparteien um Frieden

Papst Franziskus hatte 2019 im Vatikan die Konfliktparteien buchstäblich um Frieden „bekniet“: So küsste er dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir und dem ersten Vizepräsidenten Riek Machar die Füße und forderte sie auf, das von ihnen unterzeichnete Friedensabkommen zu respektieren und nicht zu einem Bürgerkrieg zurückzukehren. Nuntius van Megan sieht den Papstbesuch im Südsudan als „eine Fortsetzung dieser Geste von 2019, um den Menschen vor Ort die Notwendigkeit der Versöhnung zu zeigen“.

„Um die Dinge wirklich zu verstehen, muss man physisch anwesend sein – um den Menschen in die Augen zu sehen und ihre Geschichten zu hören“, so der Erzbischof in dem Interview vom 29. März weiter. Der Papst gehe mit seiner Reise einmal mehr an die Peripherie; er wolle „die Realität der Menschen vor Ort verstehen“ und „mit ihnen eins sein“.

Ökumenische Taskforce

Positiv hob der Vatikanvertreter hervor, dass der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und der Vorsitzende der presbyterianischen Kirche von Schottland, Lord Jim Wallace, den Papst während seines Besuchs begleiten werden. Dies sei „ein echtes Beispiel für die Ökumene in der Kirche“ und ein Zeichen dafür, dass „das Christentum im Südsudan geschlossen auftreten und den Führern des Landes sagen will, dass sie sich für die Menschen einsetzen sollen“. Der Nuntius äußerte sich in einem Gespräch mit dem Portal AMECEA Online.

(cisanewsafrica/amecea – pr)

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07. April 2022, 12:24