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Oscar Elizalde von der CELAM Oscar Elizalde von der CELAM 

Lateinamerika: „Ukraine-Krieg betrifft uns auch“

Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur auf Europa einen negativen Einfluss, auch Lateinamerika ist davon betroffen. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan ein Sprecher des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. Der kolumbianische Laie und Kommunikationsexperte Oscar Elizalde ist diese Woche in Rom, um an den Arbeiten der Weltsynode teilzunehmen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Diese Woche tagen wieder die verschiedenen Kommissionen und Gruppen der Weltsynode in Rom. Der Kolumbianer Oscar Elizalde, der im Kommunikationssekretariat der CELAM arbeitet, ist in der Gruppe „Kommunikation“ der Welt-Bischofssynode dabei. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont er, dass die Arbeit voranschreitet und dass auch beim CELAM die Grundidee des Papstes spürbar sei, was die Kommunikation in der Kirche betrifft:

„Eine große Herausforderung ist die Tatsache, dass wir in der Kirche verschiedene Institutionen und Strukturen haben. Papst Franziskus wünscht sich, dass hier besser und einheitlicher gemeinsam gearbeitet wird.“

Zum Nachhören - was der CELAM-Sprecher zur Weltsynode sagt

Bereits mit der südamerikanischen Bischofsversammlung von Aparecida vor 15 Jahren habe Kardinal Jorge Mario Bergoglio den Weg gezeigt, und jetzt als Papst gehe er in diese Richtung, so Elizalde. Darum gehe es in den dieswöchigen Vorbereitungsarbeiten in den vier Synodenkommissionen, so der Kommunikationsexperte:

„Es geht darum, wie alle Kommissionen der Kirche im Allgemeinen und dem Sekretariat der Synode im Besonderen einen besseren Dienst erweisen können, und wir werden auch über die Situation sprechen, wie die Kommunikation in der Celam und im Allgemeinen die Kommunikation der Kirche in Lateinamerika besser werden können, wo wir derzeit stehen und was für die Kommunikation der Kirche in Lateinamerika zu tun ist. Celam ist im Prozess der Erneuerung und Umstrukturierung, der 2019 begonnen hat, sehr weit vorangeschritten.“

Nicht nur auf die eigenen Länder schauen

Aber man könne sich in der Kirche nicht nur auf die eigenen Länder oder den eigenen Kontinent beschränken. Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, wie eng verbunden die Weltgemeinschaft sei, so Elizalde.

„In Lateinamerika haben wir eine sehr hohe Sensibilität für das, was im Moment in der Ukraine passiert, aber auch für das, was im Nahen Osten und in anderen Regionen geschieht. Denn auch in Lateinamerika erleben wir Gewalt auf sehr hohem Niveau. Dies ist eine Folge von Phänomenen wie Drogen- und Menschenhandel, die enorme Auswirkungen auf uns haben, und dies wird auch durch das Phänomen der Migration und durch die Situation von Menschen in einer Situation enormer Verwundbarkeit verschärft, so dass ich glaube, dass wir alle aufgerufen sind, solidarisch zu sein und uns an der Suche nach Lösungen zu beteiligen.“

Es gehe also darum, dass jeder Gläubige – ob in Lateinamerika oder in Europa – dazu aufgerufen sei, den Papst „bei dieser Suche nach dem Dialog zur Lösung von Konflikten“ zu begleiten, so Elizalde.

„Wir brauchen den Dialog und müssen dazu beitragen, eine Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit zu fördern, die uns alle einbezieht, denn wir sind alle Brüder und Schwestern. Das scheint vielleicht vielen nicht klar zu sein und ist vielleicht nicht das Gefühl, das wir im Moment haben, aber wir als Celam möchten in diesem Sinne keine Konflikte aus den Augen verlieren, auch wenn nicht alle Konflikte uns direkt vor Ort betreffen.“

Hintergrund

Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom steht unter dem Motto: „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. Die zentrale Neuheit liegt darin, dass – ähnlich wie bereits die außerordentliche Bischofssynode zu Amazonien 2019 – die Synode nicht nur im Vatikan stattfindet, sondern vorab die gesamte Kirche einen synodalen Weg zurücklegt, der aber bereits selbst Teil der Bischofssynode ist. Auf diese Weise wird die Bischofsversammlung jede Teilkirche der fünf Kontinente miteinbeziehen und sich im Dreischritt diözesan, kontinental und weltkirchlich entwickeln. 

(vatican news)

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26. April 2022, 10:42