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Binnenvertriebene erhalten in Äthiopien Lebensmittelhilfen durch das WFP (Archivbild) Binnenvertriebene erhalten in Äthiopien Lebensmittelhilfen durch das WFP (Archivbild) 

Hilfskonvois erreichen Bürgerkriegsregion in Äthiopien

Im Norden Äthiopiens haben erstmals seit Langem wieder Hilfskonvois die von einer Hungerkatastrophe bedrohte Bevölkerung erreicht. Lastwagen mit insgesamt 500 Tonnen Lebensmitteln gelangten am Freitag in die Bürgerkriegsregion Tigray, wie das äthiopische Büro des Welternährungsprogramms WFP über Twitter mitteilte. Dort seien Gemeinden „am Rande des Verhungerns“.

Ein zweiter Transportverband mit mehr als 1.000 Tonnen Hilfsgütern wurde laut WFP für den Nachmittag in Nord-Afar erwartet.

Die Zentralregierung in Addis Abeba hatte Donnerstag vergangener Woche einen „humanitären Waffenstillstand“ ausgerufen. Die Rebellen in Tigray kündigten an, diesen zu respektieren. In der seit 17 Monaten umkämpften Region sowie den Nachbarregionen Amhara und Afar benötigen nach UN-Angaben 9,4 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe.

Humanitäre Hilfe blockiert

Die wichtige Verbindungsstraße von Afars Regionalhauptstadt Semera nach Tigray war laut dem UN-Koordinierungsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA) seit Mitte Dezember blockiert. In den vergangenen zwei Monaten brachten Frachtflüge insgesamt 260 Tonnen Lebensmittel und 101 Tonnen medizinische Güter nach Mekelle, ins Zentrum der Region Tigray. Einige Hilfsorganisationen hätten ihre Programme wegen des Mangels an Nachschub, Bargeld und Treibstoff vorübergehend einstellen müssen, so das UN-Büro.

Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes ringen in ganz Ostafrika 13 Millionen Menschen mit Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. In den kommenden drei Monaten könnten in Äthiopien, Somalia und Kenia infolge von Dürre 25 Millionen Menschen von extremem Hunger bedroht sein. Hinzu komme der erwartete Importrückgang von Weizen aus Russland und der Ukraine, der 90 Prozent des eingeführten Getreides in Ostafrika ausmache.

(kap/kna - cs)

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02. April 2022, 12:56