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Eine Frau mit Kinder überquert die Grenze zwischen der Ukraine und Polen Eine Frau mit Kinder überquert die Grenze zwischen der Ukraine und Polen 

Ökumenischer Patriarch Bartholomaios I. reist nach Polen

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., reist am Sonntag nach Polen. Der orthodoxe Warschauer Metropolit Sawa werde das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie gegen 18.00 Uhr am Flughafen der polnischen Hauptstadt empfangen, teilte ein Kirchensprecher mit. Bartholomaios I. wolle bei seinem bis Mittwoch dauernden Besuch in Polen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine besuchen und sie segnen.

Begegnungen mit Geflüchteten sind demnach im orthodoxen Kulturzentrum in Warschau und in einem ostpolnischen Kloster geplant. Staatspräsident Andrzej Duda hatte Bartholomaios I. eingeladen, Polen zu besuchen, „um die unzähligen Flüchtlinge zu segnen, zu trösten und zu stärken“. Nach Polen sind laut neuesten Angaben des nationalen Grenzschutzes seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vom 24. Februar mehr als 2,2 Millionen Menschen aus dem Nachbarland geflohen - so viele wie in kein anderes Land. Die meisten Ukrainer sind orthodoxe Christen.

Bartholomaios I. hatte den russischen Einmarsch in die Ukraine mehrfach verurteilt. Bei einem Gottesdienst am Donnerstagabend in Istanbul bat er die Gottesmutter, den „abscheulichen Krieg in der Ukraine“ zu beenden und dem ukrainischen Volk „ihren göttlichen Schutz“ zu gewähren. Die Ukrainer erlebten seit einem Monat „unerträgliches Leid“.

Bereits vergangenen Sonntag hatte er gesagt, die Angreifer strebten anscheinend eine „völlige Demütigung des stolzen, loyalen und brüderlichen ukrainischen Volkes“ an, „das heldenhaft und aufopferungsvoll für seine Freiheit kämpft“. Auch mehrere tausend russische Soldaten hätten ihr Leben verloren. Die Folgen des Krieges seien bereits für die Menschen auf beiden Seiten spürbar, so der Patriarch.

Zuletzt besuchte er Polen im Mai 2019. Damals nahm er am „Marsch der Lebenden“ im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau teil. 2021 reiste er in die Ukraine aus Anlass des 30. Jahrestags der staatlichen Unabhängigkeit. In Polen bekennen sich rund 500.000 Christen zur orthodoxen Kirche. Ihre Bischöfe appellierten am Dienstag in Warschau an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den „verwerflichen“ Krieg in der Ukraine zu stoppen.

(kna - cs)

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25. März 2022, 14:12