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Nordische Bischofskonferenz - Aufnahme vom Herbst letzten Jahres Nordische Bischofskonferenz - Aufnahme vom Herbst letzten Jahres 

„Synodaler Weg“: Offener Brief der nordischen Bischöfe

Erst die polnische, jetzt auch die nordische Bischofskonferenz: Es gibt einen neuen offenen Brief zum „Synodalen Weg“ der Kirche in Deutschland.

Die Bischöfe der nordischen Bischofskonferenz, die derzeit in Tromsø (Norwegen) ihre Frühjahrsvollversammlung halten, wandten sich schriftlich an Bischof Georg Bätzing von Limburg. Er ist Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die ebenfalls tagt, und zwar im bayerischen Vierzehnheiligen.

Der offene Brief hebt zunächst die guten Kontakte zwischen den Katholiken in Deutschland und im Norden Europas hervor. „Die nachreformatorische Wiederherstellung katholischen Glaubenslebens bei uns ist zum größten Teil den Katholiken in Deutschland zu verdanken. Etliche Bischöfe, viele Priester, unzählige Ordensfrauen haben sich großherzig der Mission im Norden gewidmet.” Dazu komme finanzielle Hilfe, für die die nordischen Bischöfe sich herzlich bedanken.

Kardinal Anders Arborelius (Stockholm) gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefs
Kardinal Anders Arborelius (Stockholm) gehört zu den Unterzeichnern des offenen Briefs

„Sorgen um die Richtung, die Methodik und den Inhalt”

Dann kommen sie auf die Herausforderungen für die Kirche zu sprechen. „Natürlich ist es geboten, dass wir uns als Bischöfe überlegen, wie wir sie am besten angehen, um Christus treu zu bleiben, den Bedürfnissen der Menschen unserer Zeit entgegenzukommen und die Wahrheit des Glaubens zu vermitteln.“ Allerdings machten sie sich Sorgen „um die Richtung, die Methodik und den Inhalt” des kirchlichen Reformprozesses in Deutschland.

„Wir sehen ein, dass der gespürte Bedarf nach Veränderungen auf dem Hintergrund der konkreten Situation in Deutschland gesehen werden muss“, so die Bischöfe. Doch gleichzeitig seien „weder die Themen noch das von Einigen erhoffte Ergebnis der Beratungen ein rein deutsches Anliegen“. „Eine radikale Bekehrung“ sei essenziell: „Zuerst müssen wir die Verheißungen Jesu neu entdecken und vermitteln als Quelle der Freude, der Freiheit und des Gedeihens.“ Dabei dürfe das von der Kirche vermittelte Glaubensgut nicht angetastet werden.

„Vor Themen haltmachen, die unveränderliche Teile der Lehre der Kirche beinhalten“

„Weltweit machen sich viele Gläubige Gedanken zur Lebensform der Priester und deren Ausbildung, zur Stellung der Frau in der Kirche, zur Breite der Auffassungen von Sexualität, usw. In der legitimen Suche nach Antworten auf solche Fragen unserer Zeit müssen wir jedoch vor jenen Themen haltmachen, die unveränderliche Teile der Lehre der Kirche beinhalten.“

„Wahre Reformen der Kirche“ bestünden nicht darin, „dem Zeitgeist nachzugehen“. Die nordischen Bischöfe warnen vor dem „Risiko, dass wir durch Prozessdenken und strukturellen Umbau die Kirche zu einem Projekt machen, zum Objekt unseres Handelns“. Man dürfe die Kirche nicht nur als „sichtbare Gesellschaft definieren“, denn sie sei „eben auch corpus mysticum, Braut Christi, Vermittlerin der Gnade“, „ein Geheimnis der Gemeinschaft“. Eine „Verarmung des Glaubensinhaltes“ werde wohl kaum „zu einer neuen Fülle kirchlicher Vitalität führen“.

„Die Einheit bewahren“

Aus der Sicht der nordischen Bischofskonferenz hat die Kirche in Deutschland durchaus „das Potenzial, sich zu erneuern“. „So hoffen wir und beten darum, dass der überlieferte Glaube und das gnädig uns verwandelnde Leben in Christo durch die Kirche wieder und weiterhin gesichert werde, auch in einer sich gewaltig verändernden Gesellschaft“. Die nordischen Bischöfe wünschen ihren Amtsbrüdern in Deutschland „den Mut und die Hoffnung, die Einheit zu bewahren“.

(vatican news – sk)
 

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10. März 2022, 09:55