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Äthiopien: Der Tigray-Konflikt überschattet das zivile Leben und treibt eine Hungersnot an Äthiopien: Der Tigray-Konflikt überschattet das zivile Leben und treibt eine Hungersnot an 

Äthiopien: Aufruf zu Waffenruhe und Dialog

Der Tigray-Konflikt drohe eine Hungersnot auszulösen, mahnten die katholischen Bischöfe die Konfliktparteien.

Die Bischöfe erneuerten in dieser Woche ihren Aufruf „an alle am Konflikt in unserem Land beteiligten Parteien, die Waffen ruhen zu lassen und einen echten Dialog im Interesse der Bevölkerung aufzunehmen“. Die Kirche leiste humanitäre Hilfe und verfolge Berichte über Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Konflikt, heißt es in ihrer Erklärung vom Dienstag weiter. Die Bischöfe wollten „auf jede erdenkliche Weise“ dazu beitragen, Frieden und Versöhnung zu erreichen.

Bürgerkrieg seit November 2020

Seit November 2020 tobt in Äthiopien ein neuerlicher Bürgerkrieg. Dabei stehen sich TPLF-Rebellen aus der nördlichen Tigray und Truppen der Zentralregierung gegenüber. Tausende von Menschen wurden bisher getötet, Millionen Menschen mussten fliehen. Beiden Seiten werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, zeigte sich zuletzt besorgt über „schwerwiegende und groß angelegte Menschenrechtsverletzungen“ in den Regionen Afar, Amhara und Tigray. Vor allem in Tigray würden von der äthiopischen Luftwaffe zahlreichen Luftangriffe durchgeführt, die seit November über 300 Zivilisten töteten. Die Rechts- und Sicherheitslage habe sich in Äthiopien seit Ende November „erheblich verschlechtert“.

Bischöfe beziehen Position

Laut CNS reagieren die Bischöfe mit ihrer Erklärung auch auf Forderungen, sie sollten angesichts des Tigray-Konfliktes klarer Position beziehen. „Seit dem Tag, an dem der Krieg ausbrach, hat die katholische Kirche in Äthiopien nicht geschwiegen und immer wieder Erklärungen abgegeben, in denen sie den Krieg, den Verlust von Menschenleben, die Vertreibung, den Verlust von Eigentum und alle seine Folgen anprangerte“, antworteten die Bischöfe auf entsprechende Anfragen.

Der katholische Bischof Tesfasellasie Medhin von Adigrat hatte die Kirche etwa aufgefordert, „ihr Schweigen über die Gräueltaten in Tigray zu beenden und als Mutter und Hirte aller Völker zu handeln“, wie CNS schreibt. In eine ähnliche Richtung habe sich der interreligiöse Rat „Tigray Diaspora Inter-Religious Council“ geäußert.


(cns/ucanews/vatican news - pr)




 

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10. März 2022, 12:21