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Ein Staatsbegräbnis für Sassoli Ein Staatsbegräbnis für Sassoli 

Italien: Staatsbegräbnis für EU-Politiker Sassoli

Mit einem Staatsbegräbnis in Rom hat Italien Abschied von EU-Parlamentspräsident David Sassoli genommen. An der Trauerfeier mit rund 300 Personen in der Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri nahmen Spitzenpolitiker aus ganz Europa teil.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war anwesend. Aus Deutschland war Bundestagspräsidentin Bärbel Bas angereist, der Vatikan sandte seinen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Richard Gallagher.Das Requiem leitete ein Schulfreund des Verstorbenen: Bolognas Kardinal Matteo Zuppi. Der Sarg war mit einer Flagge der Europäischen Union geschmückt.

Diener Europas

„David hilft uns, den Himmel zu sehen", sagte der Kardinal in seiner Predigt. Sassoli sei ein „überzeugter Christ“ gewesen, der Europa gedient und sich für das Gemeinwohl eingesetzt habe. „Mit gelassener Miene vermittelte er Nachrichten mit Respekt und Glaubwürdigkeit", so Zuppi. Auch seine Krankheit habe Sassoli akzeptiert, „ohne jemanden zu belasten“.

Papst kondolierte

Die überraschende Nachricht vom Tod des Politikers hatte in seiner Heimat Italien und in ganz Europa Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Er war am Dienstagmorgen mit 65 Jahren in einer Klinik im norditalienischen Aviano gestorben. Dort wurde er wegen einer „schweren Komplikation aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems“ behandelt.

Papst Franziskus nahm ebenfalls Anteil am Tod des engagierten Katholiken. Er würdigte ihn in einem Telegramm als „einen von Hoffnung und Nächstenliebe beseelten Gläubigen“. Der „Mann der Institutionen“ habe sich auf ruhige und respektvolle Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht, so das Kirchenoberhaupt.

Sassoli musste im vergangenen Jahr über zwei Monate krankheitsbedingt pausieren, nachdem er sich eine durch Legionellen verursachte Lungenentzündung zugezogen hatte. Ein Verdacht auf eine Covid-Erkrankung bestätigte sich damals nicht. Im Dezember teilte der aus Florenz stammende Sozialdemokrat mit, sich im Januar nicht erneut als EU-Parlamentspräsident zur Wahl zu stellen; er führte dafür vor allem politische Gründe an.

(kna – pr)
 

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14. Januar 2022, 16:33