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Flüchtlinge in Tapachula, die Richtung Mexiko-Stadt fliehen Flüchtlinge in Tapachula, die Richtung Mexiko-Stadt fliehen 

Mexiko: Alarmierende Zustände für Migranten in Chiapas

Die Situation der Migranten in Tapachula im mexikanischen Bundesstaat Chiapas hat „eine alarmierende Dimension und Komplexität“ angenommen. Dies ist das dramatische Bild, das die mexikanischen Bischöfe in ihrem „Dringenden Appell an die mexikanische Regierung“ am Montag beschreiben.

Zu der Überbelegung, den Verzögerungen bei der Beantragung des Flüchtlingsstatus und der fehlenden humanitären Visa, den Schikanen und Misshandlungen durch die lokalen und föderalen Behörden kämen nun auch noch Verzweiflung und Gewaltausbrüche auf Seiten der Flüchtlinge hinzu, die auf die vielen gebrochenen Versprechen der Bundesregierung zurückzuführen seien, so die Bischöfe in ihrem Aufruf.

In dem Text wird hervorgehoben, dass die Bundesregierung die mit den Migranten eingegangenen Verpflichtungen zur Überstellung und Legalisierung nicht eingehalten habe, was zu einer Eskalation der Spannungen geführt habe. Dies schlugen sich in Straßensperren und Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung nieder und die physische Sicherheit beider Seiten gefährdet habe. „Die Situation, die wir erleben, ist chaotisch. Es herrschen Leid, Verzweiflung und Gewalt“, schreiben die Bischöfe. Inmitten dieser komplexen Realität habe die katholische Kirche über die Diözese Tapachula in Chiapas den Migranten unermüdlich humanitäre Hilfe geleistet, „auch angesichts der verworrenen und unwirksamen Politik der Bundesregierung, der Gleichgültigkeit der Landesregierung und der Zuschauerrolle der Gemeindeverwaltungen“.

Mehr Hilfe nötig

Die Bischöfe bekräftigen ihren Wunsch, alles zu tun, um den Migranten trotz begrenzter Mittel jetzt und in Zukunft in einem tiefen christlichen Geist zu helfen. Trotz der großzügigen Reaktion der Kirchengemeinden, „die das Unsagbare getan haben, um diese Situation zu bewältigen, sehen wir mit Sorge, dass die Nachfrage nach dieser Situation unsere guten Absichten weit übersteigt“.

Die Bischofskonferenz fordert daher ein dringendes Eingreifen der drei Regierungsebenen, „unter Wahrung der Grundrechte der Migranten“, denn „es ist Aufgabe der mexikanischen Regierung, würdige Bedingungen für die Ausübung aller Rechte für alle Menschen im Einklang mit der politischen Verfassung der Vereinigten Mexikanischen Staaten zu schaffen“. Sie äußerten sich auch besorgt darüber, dass „Migranten mit falschen Versprechungen von Kriminellen und Betrügern getäuscht werden, die die Not und das Leid derjenigen ausnutzen, die durch Mexiko reisen wollen“.

(fides -mg)

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07. Dezember 2021, 10:17