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Indigene in Kanada bei einem Indigenen-Treffen im September 2021 Indigene in Kanada bei einem Indigenen-Treffen im September 2021 

Kanada: Bischöfe und Indigene verschieben Treffen mit Papst

Aufgrund der Corona-Lage verschiebt eine Delegation Indigener und Bischöfe aus Kanada ihr für Mitte des Monats geplantes Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan. Die Begegnung vom 17.-20.12. solle 2022 so früh wie möglich nachgeholt werden, kündigte die katholische Bischofskonferenz des Landes Cccb am Dienstag (Ortszeit) an.

Die Omikron-Variante mache eine Reise derzeit zu riskant, hatten demnach die kanadischen Bischöfe gemeinsam mit Vertretern der Versammlung der First Nations, des Metis-Nationalrats und der Inuit Tapiriit Kanatami befunden. Das Treffen war schon im Vorjahr aufgrund der Pandemie verschoben worden. Es hat inzwischen besondere Aktualität gewonnen, da dieses Jahr in Kanada Massengräber mit Schülern von Internaten gefunden wurden, die zeitweise auch von der katholischen Kirche betrieben worden waren.

Die Verschiebung sei keinem leicht gefallen und nach „sorgfältiger Beratung mit Delegierten, Familienmitgliedern, Gemeindeleitern, Vertretern des öffentlichen Gesundheitswesens und der Führung jeder der drei nationalen Indigenen-Organisationen entschieden worden", heißt es in der Mitteilung der Kanadischen Bischofskonferenz

„Vor allem für viele ältere Delegierte sowie für diejenigen, die in abgelegenen Gemeinden leben, stellen die Ansteckungsgefahr und die ungewisse Entwicklung der Lage weltweit zu diesem Zeitpunkt eine zu große Gefahr dar“

„Vor allem für viele ältere Delegierte sowie für diejenigen, die in abgelegenen Gemeinden leben, stellen die Ansteckungsgefahr und die ungewisse Entwicklung der Lage weltweit zu diesem Zeitpunkt eine zu große Gefahr dar."

Kanadas Bischöfe betonten zugleich, dass ihr Engagement um entschieden und gemeinsam einen Weg der Heilung und Versöhnung zu beschreiten, ungetrübt sei. 

Hintergrund

An den sogenannten Residential Schools (Internaten) sollten indigene Mädchen und Jungen unterrichtet und an die Gesellschaft und Kultur der europäischen Einwanderer angepasst werden. Betreiber waren zumeist die Kirchen, das Geld kam vom Staat. Seit Mai dieses Jahres wurden an ehemaligen Heimen sterbliche Überreste von mehr als 1.000 Kindern entdeckt. Seither steht das Thema im Fokus, in Kanada und international. Die katholische Kirche bat im September um Entschuldigung für das Leid, das durch die Beteiligung der Kirche am früheren Internatssystem verursacht wurde. In dem Zusammenhang wurden auch Forderungen an den Papst laut, er solle zu dem Thema Stellung beziehen und nach Kanada kommen.

(pm/kna - sst) 

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08. Dezember 2021, 16:28