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„Niemand ist illegal" - Protest gegen die britische Regierung nach dem Migrantenunglück im Ärmelkanal „Niemand ist illegal" - Protest gegen die britische Regierung nach dem Migrantenunglück im Ärmelkanal 

Großbritannien: Lösungen nach Migrantenunglück gefordert

Mindestens 27 Migranten, darunter auch Kinder und eine schwangere Frau, sind am Mittwoch gestorben, als ihr Boot bei der Überfahrt über den Ärmelkanal gekentert ist. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF sieht dringenden Handlungsbedarf und bekräftigt alte Forderungen.

„Diese Tragödie - die tödlichste, die jemals im Ärmelkanal verzeichnet wurde - erinnert uns daran, dass wir dringend gemeinsam handeln müssen, um den vermeidbaren Verlust von Menschenleben auf See zu stoppen und zu verhindern, dass sich ähnliche Ereignisse in Zukunft wiederholen“, so Afshan Khan, Sonderkoordinator für die Flüchtlings- und Migrantenhilfe in Europa. Doch dafür müsse sich vieles ändern, sagt er: „Es ist äußerst beunruhigend, wie weit wir von der Verwirklichung der Rechte von Migrantenkindern entfernt sind“.

Seit 2014 seien mindestens 744 Migranten in Europa ums Leben gekommen, fast 200 von ihnen bei dem Versuch, den Ärmelkanal zu überqueren. Nehme man die Zahl der im Mittelmeer verzeichneten Todesfälle dazu, komme man sogar auf über 23.000 Todesfälle, so Khan. Ein Zustand, der so nicht weitergehen könne.

UNICEF mit konkreten Forderungen

Das UN-Hilfswerk fordert daher weiterhin eine Verstärkung der Seenotrettung und die Schaffung legaler Migrationsrouten, um Kinder zu schützen und illegale Menschenhändler und Schmuggler zu bekämpfen. Außerdem sollen asylsuchende und geflüchtete Kinder nur dann in ein Land zurückgeführt werden, wenn dies gemäß den gesetzlichen Bestimmungen in ihrem Interesse liege, so die Forderung des Kinderhilfswerks. Darüber hinaus müsse der Schutz der Kinder in den Herkunfts- und Zielländern sowie entlang der Migrationsrouten gewährleistet werden – mitsamt angemessenen Aufnahmebedingungen und kinderfreundlichen Asylverfahren.

(pm – gh)

 

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26. November 2021, 15:16