Ureinwohnerin in Grayson/Saskatchewan (Kanada) am 19. Oktober Ureinwohnerin in Grayson/Saskatchewan (Kanada) am 19. Oktober 

Kanada legt Berufung gegen Entschädigungsurteil für Indigene ein

Kanada hat fristgerecht Berufung gegen das Urteil eingelegt, wonach der Staat Milliarden Entschädigungszahlungen an Indigene leisten muss, die zwangsweise in Internaten für Kinder von Ureinwohnern waren.

Gleichzeitig kündigte die Regierung an, für zwei Monate die Berufung nicht weiter zu verfolgen, um in dieser Zeit durch Gespräche mit den Klägern die Angelegenheit außergerichtlich zu klären. Die Regierung von Premierminister Justin Trudeau erklärte, sie sei nicht gegen eine Entschädigung, aber sie habe Probleme mit der gerichtlichen Zuständigkeit und der Aufteilung des Geldes.

Am 29. September hatte Kanadas Bundesgerichtshof ein Urteil von 2016 bestätigt, wonach die Regierung die Kinder- und Jugendfürsorge für Indigene weit unterfinanziert hat im Vergleich zu jenen für nicht indigene Kinder. Laut dem Gericht sind Angehörige der „First Nations“, die als Kinder zu einer Art Umerziehung in Internate verbracht wurden, mit 40.000 kanadischen Dollar (etwa 27.900 Euro) zu entschädigen. Der Fall hatte zu Spannungen zwischen den „First Nations“ und der Regierung geführt.

Spannungen zwischen „First Nations“ und Regierung

Aktivisten forderten die Regierung auf, nicht gegen das Urteil vorzugehen. Trudeau, der im September wiedergewählt wurde, hatte bei seinem Amtsantritt 2015 versprochen, die Beziehungen zu den indigenen Gemeinschaften zu stärken und wiederherzustellen.

(kna – sk)
 

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01. November 2021, 11:40