Schulkinder in Äthiopien Schulkinder in Äthiopien  

Äthiopien: Razzia und Verhaftungen in Salesianer-Schule

Soldaten haben offenbar in einem Don Bosco-Zentrum in der Hauptstadt Addis Abeba eine Razzia durchgeführt und dabei mehrere kirchliche Mitarbeiter festgenommen.

Über den Vorfall vom 5. November berichtete der Fides-Dienst unter Verweis auf Quellen vor Ort. Demnach nahmen Regierungssoldaten bei der Durchsuchung des von Salesianern geführten Schulzentrums für benachteiligte Kinder 17 Mitglieder und Angestellte, darunter den Provinzial, ohne Angabe von Gründen fest und nahmen sie mit.

„Wir verstehen immer noch nicht, was die Gründe für eine solch schwerwiegende Tat sind“, kommentierte Pfarrer Mussie Zerai, Leiter der Hilfsorganisation „Habeisha“ den Vorfall gegenüber Fides. „Warum werden Priester verhaftet, die ihren Erziehungsauftrag ausüben, noch dazu in einem Zentrum, das sich immer für das Gute eingesetzt hat, das seit Jahren von vielen Kindern besucht wird und in dem Straßenkinder rehabilitiert werden?“

Besorgniserregende Vorfälle

Auch in anderen Ordenshäusern soll es laut Mussie Zerai Razzien und Durchsuchungen gegeben haben. Die Informations-Website „Africa ExPress“ berichtete über die Unterbrechung eines orthodoxen Gottesdienstes in Addis Abeba durch die Polizei. Sie habe danach Priester und Mönche, die aus der Region Tigray stammen, in einem Transporter weggebracht.

Die Salesianer Don Boscos wirken in fünf Regionen des Landes, unter anderem in der umkämpften Region Tigray. Sie leiten Kindergärten, Grundschulen, Gymnasien und Berufsberatungs- und Ausbildungszentren. Zurzeit hat die Provinz 100 Mitglieder in etwa 15 Ordenshäusern.

(fides – pr)
 

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10. November 2021, 14:17