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Der Welttag weist auf die Zukunft und beruflichen Chancen von Mädchen und jungen Frauen hin Der Welttag weist auf die Zukunft und beruflichen Chancen von Mädchen und jungen Frauen hin  

UNICEF: Welttag der Mädchen im Zeichen der Digitalkultur

In Ländern mit mittlerem und hohem Einkommen arbeiten später nur 14 Prozent der Mädchen mit den besten Leistungen in Naturwissenschaften oder Mathematik in den Bereichen Wissenschaft und Technik. Bei den Jungen ist es so, dass 26 Prozent der „guten Mathe-Schüler“ später auch in diesen Bereichen arbeiten. Das geht aus einer UNICEF-Studie hervor.

An diesem Montag wird der Welttag der Mädchen begangen. Dieses Jahr legt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF dabei den Fokus auf die digitale Welt und zeigt in einer Studie auf, wie ungleich Mädchen auch in wohlhabenden Weltregionen diesbezüglich behandelt werden.

Weltweit seien nur 22 Prozent der Fachleute für künstliche Intelligenz (KI) Frauen - eine enorme Kluft zwischen den Geschlechtern, die derzeit bei der Entwicklung von Algorithmen, die unser aller Leben beeinflussen, eine zentrale Rolle spielt. Global betrachtet liege der Frauenanteil unter den Hochschulabsolventen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) in mehr als zwei Dritteln der Länder unter 15 Prozent. Die Kluft zwischen den Geschlechtern unter den weltweiten Internetnutzern sei von elf Prozent im Jahr 2013 auf 17 Prozent im Jahr 2019 angewachsen, wobei sie in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt mit 43 Prozent am größten sei, wird weiter festgehalten.

Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter bedeute, dass mehr Möglichkeiten für Mädchen geschaffen werden müssten, um die Lücke zu ihren männlichen Kollegen zu schließen, und dass ein globaler kultureller Wandel herbeigeführt werden müsse, der sich konkret in Lohngleichheit, Chancengleichheit, Sicherheit, sozialem Schutz und gleichem Zugang zu Bildung für Mädchen und junge Frauen niederschlägt, appelliert das Kinderhilfswerk: „Wir bei UNICEF werden uns weiterhin dafür einsetzen“, so Carmela Pace, Präsidentin von UNICEF Italien.

Zugang zu Bildung

Weltweit gingen 129 Millionen Mädchen nicht zur Schule, darunter 32 Millionen Mädchen im Grundschulalter, 30 Millionen Mädchen im Alter der unteren Sekundarstufe und 67 Millionen Mädchen im Alter der oberen Sekundarstufe, geht aus dem Bericht weiter hervor. In von Konflikten betroffenen Ländern ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen nicht zur Schule gehen, mehr als doppelt so hoch wie in nicht betroffenen Ländern.

Bei Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren sei Selbstmord die dritthäufigste Todesursache, während er bei Jungen derselben Altersgruppe die vierthäufigste ist. Die Gegenwart und Zukunft der Mädchen werde auch durch die COVID-19-Pandemie belastet, die ihr Leben tiefgreifend beeinflusse. Reisebeschränkungen und soziale Distanzierung aufgrund der Pandemie erschweren ihnen den Zugang zu medizinischer Versorgung, sozialen Diensten und gemeinschaftlicher Unterstützung, die sie vor Frühverheiratung und geschlechtsspezifischer Gewalt schützen würden. Wenn die Schulen geschlossen sind, sei die Wahrscheinlichkeit größer, dass Mädchen generell die Schule abbrechen und keinen Zugang zu Bildung hätten. Der Verlust des Arbeitsplatzes und die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit könnten Familien auch dazu veranlassen, ihre Töchter zu verheiraten, um den wirtschaftlichen Druck zu verringern.

Kinderehen

Weltweit gebe es heute 650 Millionen Frauen und Mädchen, die als Kinder verheiratet wurden - etwa die Hälfte dieser Ehen wurde in Bangladesch, Brasilien, Äthiopien, Indien und Nigeria geschlossen. Schon vor der COVID-19-Pandemie waren im Jahr 2030 100 Millionen Mädchen dem Risiko einer frühen Verheiratung ausgesetzt, obwohl in den letzten Jahren in mehreren Ländern ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war. In den letzten zehn Jahren sei der Anteil der jungen Frauen, die als Kinder verheiratet wurden, weltweit um 15 Prozent gesunken, von etwa eins zu 4 auf eins zu 5, was etwa 25 Millionen verhinderten Ehen entspreche. UNICEF zufolge könnte es jedoch aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bis 2030 zu weiteren zehn Millionen Frühverheiratungen kommen, wodurch die jahrelangen Fortschritte bei der Eindämmung dieser Praxis gefährdet würden. 

(vatican news – mg)

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11. Oktober 2021, 11:48