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USA: Kirchenvertreter fordern mehr Schutz für Haiti-Flüchtlinge

Einen besonderen Schutz für Flüchtlinge aus Haiti fordern katholische Kirchenvertreter von der US-amerikanischen Regierung.

HaitianerInnen werde derzeit in den USA zwar unter bestimmten Bedingungen ein temporärer Schutzstatus (TPS) zuteil, heißt es in einer Erklärung des Migrations-Beauftragten der Bischofskonferenz, Bischof Mario E. Dorsonville, und der Präsidentin der katholischen Hilfsnetzwerkes „Catholic Charities USA“, Schwester Donna Markham OP.

Dieser Schutzstatus, der eine achtzehnmonatige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis vorsehe, beziehe sich auf Migranten, die sich seit mindestens dem 29. Juli 2021 in den Vereinigten Staaten aufhalten. Daneben komme jedoch weiter ein beschleunigtes Abschiebungsverfahren zur Anwendung, kritisieren die Kirchenvertreter, „um Migranten schnell auszuweisen, wobei ein ordnungsgemäßes Verfahren weitgehend vermieden wird“.

Abschiebung in die Lebensgefahr?

Der beiden katholischen Vertreter fordern die US-Regierung vor diesem Hintergrund dazu auf, „ihre Behandlung von Migranten in Del Rio und anderswo an der Grenze zwischen den USA und Mexiko zu überdenken, insbesondere von Haitianern, denen lebensbedrohliche Bedingungen drohen, wenn sie nach Haiti zurückgeschickt werden, und die möglicherweise diskriminiert werden, wenn sie in Drittländer abgeschoben werden“.

Maßnahmen wie die Abschiebungen „verleugnen allzu oft die Realität der Zwangsmigration, missachten die im nationalen und internationalen Recht verankerte Verantwortung und untergraben die Verletzlichkeit derjenigen, gegen die sie angewendet werden. Dies sind keine Kennzeichen eines ,fairen, geordneten und humanen‘ Einwanderungssystems“, bemängeln die Unterzeichner. Die Kirche sei sich der Pflicht der Aufnahme Schutzsuchender in der laufenden nationalen Migrationswoche und im Blick auf den nahenden Weltflüchtlingstag besonders bewusst, heißt es in der Erklärung weiter.

Dokumentierte Misshandlungen

Die Zahl der Migranten im Sektor Del Rio an der Grenze zwischen den USA und Mexiko habe in den letzten Wochen „erheblich zugenommen.“ Die meisten dieser Migranten seien haitianische Staatsangehörige, die vor Gewalt, politischen Unruhen, Naturkatastrophen und wirtschaftlicher Stagnation in ihrem Heimatland geflohen seien, erinnern der Migrationsbeauftragte und die Hilfswerk-Leiterin.

Jüngste Videos und Berichte aus erster Hand aus Südmexiko hätten „erschütternde Fälle von Misshandlung und Missbrauch von Migranten, insbesondere Haitianern, gezeigt“, heißt es in der über die Bischofskonferenz (USCCB) verbreiteten Mitteilung weiter. Die Bedingungen für die Migranten in Del Rio seien aufgrund hoher Temperaturen und eingeschränktem Zugang zu Nahrung, Wasser und Unterkunft zusätzlich erschwert.

Im vergangenen Monat hatte Papst Franziskus die internationale Gemeinschaft dazu ermutigt, ein gemeinsames Interesse an der Notlage des haitianischen Volkes zu zeigen und sich zu solidarisieren, um die Folgen der jüngsten Ereignisse zu lindern.

(pm/usccb – pr)


 

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23. September 2021, 15:27