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Im Gedenken an die Massaker-Opfer (Symbolbild) Im Gedenken an die Massaker-Opfer (Symbolbild) 

Ukraine: Religionen erinnern an NS-Massaker von 1941

„Das ist die Stimme unserer Geschwister“: Mit interreligiösen Gebeten haben ukrainische Religionsvertreter an die Kiewer Juden erinnert, die vor 80 Jahren durch deutsche Besatzungstruppen massakriert wurden.

Der Oberrabbiner der Ukraine, Mosche Reuven Azman, der orthodoxe Kiewer Metropolit Epiphanius und der griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk entzündeten am Mittwochabend in Babi Jar im Norden Kiews Kerzen. In Babi Jar erschossen deutsche Soldaten am 29. und 30. September 1941, gut drei Monate nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, fast 34.000 Jüdinnen und Juden.

Großerzbischof Schewtschuk rief dazu auf, auf die Stimme zu hören, die von Babi Jar zum Himmel schreie: „Das ist die Stimme unserer Geschwister. Denn bevor wir Christen, Juden, Muslime, Ukrainer, Russen sind, sind wir Menschen, die von unserem Schöpfer berufen sind, einen Bruder bzw. eine Schwester in einer anderen Person zu sehen.“ Der Oberrabbiner Azman betonte laut dem Pressedienst RISU, nach Babi Jar („Altweiberschlucht“) habe es Hunderte ähnliche Schluchten gegeben, in denen unschuldige Menschen ermordet worden seien.

Die deutschen Besatzer hatten den jüdischen Bewohnern von Kiew befohlen, sich am 29. September 1941 für eine angebliche Umsiedlung zu versammeln, erschossen sie dann aber in Babi Jar. Es gilt als eines der größten Massaker der Nationalsozialisten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Israels Präsident Isaac Herzog wollen am kommenden Mittwoch in Kiew an einer Gedenkzeremonie für die Opfer teilnehmen.

(kna – pr)
 

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30. September 2021, 14:03