Eine Mutter in Nigeria mit einem Teil ihrer Kinder - sieben weitere wurden im August aus ihrer Schule entführt Eine Mutter in Nigeria mit einem Teil ihrer Kinder - sieben weitere wurden im August aus ihrer Schule entführt 

Nigeria: Entführungen traumatisieren die junge Generation

Die katholischen Bischöfe des Landes sind angesichts der vielen Entführungen von Schulkindern in Sorge. Es werde sich eine traumatisierte Generation entwicklen, erklärten sie. Am 1. September waren 73 Schüler einer Tagesschule im Dorf Kaya im Bundesstaat Zamfara im Nordwesten des Landes verschleppt worden. Seit Dezember wurden mehr als 1.000 Schüler aus Schulen im Norden Nigerias entführt.

Die nigerianischen Bischöfe äußerten sich zum Ende ihrer zweiten Vollversammlung mit einer Erklärung zu den vielen Entführungen im Land, wie der Fidesdienst diesen Donnerstag berichtet. In Nigeria sei das Leben noch nie so wenig Wert gewesen, klagen die Geistlichen demnach.

Neben der Entführung von Studierenden wie Erwachsenen, einschließlich Mitgliedern des Klerus, weisen die Bischöfe zudem auf die weit verbreitete Gewalt im Land hin: „Traurigerweise hat unser Land, mit Ausnahme des Bürgerkriegs, noch nie eine so weit verbreitete grausame Gewalt mit unkontrollierter Zerstörung und so viel Blutvergießen erlebt.“

Eines der am meisten terrorisierten Länder weltweit

„Tötungen durch Entführer, mörderische Nomadenvölker, Banden und terroristische Gruppen" hätten Nigeria zu einem „der am meisten terrorisierten Länder der Welt gemacht", so die Bischöfe. Die Regierung forderten sie daher auf, „die volle Verantwortung für die Entstehung der gegenwärtige Kultur der Gewalt zu übernehmen".

Die Nachricht der jüngsten Entführung kommt nur wenige Tage nach der Freilassung von drei anderen Geiselgruppen - offenbar nach Zahlung eines Lösegelds. Die Geiseln waren im Mai im Bundesstaat Niger im Norden Nigerias entführt worden.

Als Christen gelte es, „ständig auf Gott zu hoffen, der niemals versagt", machten die Bischöfe der Bevölkerung Mut. „Deshalb laden wir die Nigerianer ein, auf ein besseres Nigeria zu hoffen, wohl wissend, dass wir als Volk ohne Hoffnung nicht vorankommen können". 

(fides - sst)

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02. September 2021, 13:47