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Äthiopien: Kardinal Souraphiel ruft zu Versöhnung im Land auf

Mit Blick auf den Tigray-Konflikt hat Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, Vorsitzender der Äthiopischen Bischofskonferenz, erneut dringend Frieden und Versöhnung im Land angemahnt. Der Erzbischof der Äthiopisch-katholischen Kirche in Addis Abeba äußerte sich in einer Botschaft zum äthiopischen Neujahrsfest, das am 11. September begangen wird.

In seiner Botschaft zum Neujahrsfest rief Kardinal Souraphiel die Gläubigen dazu auf, „den Dialog und die Versöhnung zu fördern" und ein „Werkzeug des Friedens" zu sein. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes erinnerte auch daran, dass Äthiopien im Laufe seiner Geschichte mehrere Kriege erlebt und die Bischöfe stets die Rolle des Dialogs für eine Versöhnung betont hätten:

„Die Kirche betet weiterhin dafür, dass die ganze Nation ein Instrument für den Frieden sein möge", so der Kardinal. Er lädt auch alle zum Gebet für diejenigen, die „zum Hass anstiften, damit Gott ihnen ein neues Herz schenkt, das fähig ist, zu lieben". Neben Gebeten für Frieden und Versöhnung rief Kardinal  Souraphiel in seiner Neujahrsbotschaft die Gläubigen auch auf, die durch den Krieg in Tigray vertriebenen Menschen mit Sach- oder Geldspenden zu unterstützen.

Kardinal Berhanayesus Demerew Souraphiel, Vorsitzender der Äthiopischen Bischofskonferenz
Kardinal Berhanayesus Demerew Souraphiel, Vorsitzender der Äthiopischen Bischofskonferenz

„Die Kirche betet weiterhin dafür, dass die ganze Nation ein Instrument für den Frieden sein möge“

Papstappell für Frieden

Auch Papst Franziskus hatte das Neujahrsfest in Äthiopien zum Anlass genommen, erneut für Frieden im Land zu werben. Bei seiner Generalaudienz Anfang September sagte er: „Ich richte an das äthiopische Volk meinen herzlichsten und liebevollsten Gruß, vor allem an diejenigen, die aufgrund des aktuellen Konfliktes und der ernsten humanitären Situation leiden, die durch ihn verursacht wird. Möge dies eine Zeit der Geschwisterlichkeit und der Solidarität sein, in der dem gemeinsamen Wunsch nach Frieden Gehör geschenkt wird“.

Konflikt Thema der Bischofskonferenzen

Der anhaltende Konflikt in der Region stand jüngst auch im Mittelpunkt eines Treffens einer Delegation der Vereinigung der ostafrikanischen Bischofskonferenzen und der Äthiopischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe bekräftigten dabei ihre Nähe und Solidarität mit dem äthiopischen Volk und der äthiopischen Kirche. 

Hintergrund

Die Spannungen zwischen der in Tigray weiter dominierenden Volksbefreiungsfront und der Zentralregierung verschärfen sich immer mehr.  Nachdem die äthiopische Regierung am 28. Juni 2021 eine einseitige Waffenruhe verkündet hatte, haben die Aufständischen in der Konfliktregion Tigray weitere Gebiete eingenommen. Die frühere Regionalregierung Tigrays, die durch die Volksbefreiungsfront gestellt wurde, lehnte die einseitige Waffenruhe ab. Nach Angaben der UNO sind mindestens zwei Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben worden.

(vatican news - sst) 

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20. September 2021, 10:06