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Erzbischof Carlos Castillo von Lima Erzbischof Carlos Castillo von Lima 

Peru: Erzbischof will Laien als Leiter von Pfarreien

Der Erzbischof von Lima, Carlos Castillo Mattasoglio, will Laien die Verantwortung für die Leitung von Pfarreien geben. Das erklärt er in einem Video, in dem er eine geplante Seelsorgereform in seinem Erzbistum erläutert.

Mit einem Schmunzeln sagt Castillo, er habe unlängst bei einem längeren Romaufenthalt im Vatikan um Erlaubnis „für mehrere Dinge, die nicht erlaubt sind“, gebeten. Dazu gehöre, dass „Familien, Ehepaare, Gruppen von Ehepaaren oder ältere Laien die Leitung von Pfarreien übernehmen“.

Nach seiner Vorstellung könnten Laien so etwas wie „Chefs der örtlichen Kirchen“ sein und „ähnlich wie in Europa Gemeinschaften am Laufen halten“. In der französischen Hauptstadt Paris zum Beispiel gebe es viele Pfarreien, deren Leitung und Organisation komplett in der Hand von Laien liege.

Vorgeschlagenes Modell mit Kirchenrecht kaum zu vereinbaren

„Die sorgen für die christliche Gemeinschaft, ohne dass es dort Priester gibt.“ Allerdings kämen dort regelmäßig Priester vorbei, um die Eucharistie zu feiern, fügte der peruanische Erzbischof an.

Ihm sei allerdings klar, dass das von ihm vorgeschlagene Modell mit dem derzeitigen Kirchenrecht kaum zu vereinbaren sei, sagte Castillo. Das Kirchenrecht legt fest, dass die Leitung einer Pfarrei in den Händen eines Priesters liegen müsse; Ausnahmen sind nur in Einzelfällen, etwa aufgrund von Priestermangel, erlaubt. Der Vatikan hat diese Vorschrift unlängst in einer Instruktion noch einmal bekräftigt.

Warteschlange an Essensausgabe in Elendsviertel von Lima
Warteschlange an Essensausgabe in Elendsviertel von Lima

„Kirche muss hart arbeiten, um näher an den Menschen zu sein“

Castillo strich heraus, dass die Kirche „hart arbeiten“ müsse, „um näher an den Menschen zu sein“. Das sei auch ein Ergebnis der Synodalen Versammlung, die das Erzbistum der Hauptstadt durchgeführt habe. „Der Papst will, dass die Kirche auf lateinamerikanischer und auf Weltebene darüber berät, wie die Zukunft aussehen soll, und sich dann entsprechend dem, was die Verantwortlichen und das Kirchenvolk selbst vereinbaren, organisiert, um vorwärtszukommen.“

Castillo Mattasoglio ist 71 Jahre alt. Er leitet das Erzbistum Lima seit März 2019. Das Video, in dem er seine Vorstellungen zu einer Bistumsreform ausführt, stammt bereits von Ende Juli 2021; es ist in voller Länge auf dem Facebook-Account des Erzbistums zu sehen.

(vida nueva digital/erzbistum lima– sk)
 

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14. August 2021, 12:26