Präsident Macron in Mosul, Irak Präsident Macron in Mosul, Irak 

Irak/Frankreich: Macron will Christen in Mosul helfen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Christen der irakischen Metropole Mosul die Unterstützung seines Landes beim Wiederaufbau zugesagt. Das Staatsoberhaupt besuchte im Zentrum der immer noch weitgehend zerstörten Stadt die „Kirche unserer Lieben Frau von der Stunde".

Danach hob Macron auf seinem Twitter-Account die „jahrhundertealten Bande mit den Christen des Orients" hervor. Frankreich wolle die Pluralität stärken, die den Reichtum des Nahen Ostens ausmache. Begleitet wurde Macron am Sonntag vom irakischen Außenminister Fuad Hussein, wie die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA berichtete. Im März hatte auch Papst Franziskus Mosul besucht.

Die UNESCO begrüßte den Besuch des französischen Präsidenten im Zentrum der Stadt, wo sie seit 2018 mit Wiederaufbauvorhaben beschäftigt ist. Mit der Hilfe der Europäischen Union, der Vereinigten Arabischen Emirate und weiterer Partner werde Mosul aus den Trümmern auferstehen, teilte die UNESCO auf Twitter mit. Am Vortag hatte Macron in Al-Kazimiyya auch eine heilige Stätte der Schiiten besucht.

Die meisten der 45 Kirchen in und um Mosul wurden zerstört

Der Kirchplatz in Mosul steht symbolisch für die Vernichtungen durch den Krieg. Im Sommer 2014 eroberte der terroristische Islamische Staat die Ninive-Ebene, die als das Zentrum der Christen im Irak gilt. Die meisten der 45 Kirchen in der Umgebung von Mosul wurden zerstört oder in Moscheen und Gefängnisse umgewandelt. Viele Christen flohen, weil ihnen der Tod drohte.

Zwischen 2016 und 2017 eroberten irakische Kräfte die Stadt mit Unterstützung der internationalen Koalition zurück. Zwischen 200.000 und 590.000 Christen leben nach Schätzungen der Kirche und Hilfsorganisationen heute im Irak - von einst bis zu 1,4 Millionen Ende der 1980er-Jahre.

(kap - gs)

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31. August 2021, 13:36