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Friedhof, auf dem die Opfer des Osterattentats von 2019 begraben liegen Friedhof, auf dem die Opfer des Osterattentats von 2019 begraben liegen 

Indien: Religiöse Führer fordern „unpolitische“ Untersuchungen

„Wir fordern die Behörden auf, Ermittlungen und Strafverfolgung im Zusammenhang mit den Anschlägen vom Ostersonntag 2019 auf faire und transparente Weise und ohne politische Einmischung durchzuführen“, schreiben katholische, buddhistische, muslimische und hinduistische Führer in Sri Lanka in einer gemeinsamen Erklärung.

Sie bezogen sich dabei auf die Terroranschläge im Land vor zwei Jahren.  Am 21. April 2019 wurden bei gewaltsamen Angriffen auf drei Kirchen und drei Luxushotels, zu denen sich die lokale islamiastische Extremistengruppe „National Thowheed Jamath“ bekannte, mindestens 280 Menschen getötet und 500 verletzt. Eine Tragödie, die Papst Franziskus als „traurig und schmerzlich“ bezeichnete. Die interreligiöse Note folgt auf eine Erklärung von hochrangigen Polizeibeamten, die von der präsidialen Untersuchungskommission zu den Anschlägen ernannt wurden und sich darüber beklagten, dass sie bei ihrer Arbeit rassistischen und religiösen Vorurteilen ausgesetzt waren.

Die religiösen Führer klagen an, dass die indische Regierung „einen schändlichen Zweck zu verfolgen scheint, nämlich die Beeinflussung von Ermittlungen und rechtlichen Schritten. Aus diesem Grund fordern wir die Behörden auf, angesichts solcher Aussagen hart zu bleiben.“ Schließlich wird in der gemeinsamen Erklärung „Besorgnis und Enttäuschung“ über den Vorfall zum Ausdruck gebracht. Die Unterzeichner der katholischen Kirche sind Pater Jude Chrysantha Fernando und Pater Cyril Gamini Fernando, Mitglieder des örtlichen Klerus.

„Ehrlich, klar und transparent“ untersuchen

Die Bischöfe Sri Lankas hatten die Regierung in Colombo wiederholt aufgefordert, die vor zwei Jahren verübten Anschläge „ehrlich, klar und transparent“ zu untersuchen. Aus diesem Grund rief Kardinal Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo, am 21. August alle Bürger Sri Lankas dazu auf, vor ihren Häusern, in öffentlichen Gebäuden und auf Märkten eine schwarze Fahne zu hissen, um so ein starkes Zeichen des stillen Protests zu setzen. Die Initiative kam, nachdem die katholische Kirche der Exekutive einen Monat Zeit gegeben hatte, um endlich eine „glaubwürdige“ Antwort auf die Geschehnisse im Jahr 2019 zu geben.

Die nationalen Sicherheitskräfte betonen ihrerseits, dass bisher über 700 Personen verhaftet wurden, von denen mehr als 300 hinter Gittern landeten; gegen 46 Verdächtige wurde Anklage erhoben, während weitere 100 Akten im Zusammenhang mit den Ermittlungen bei der Generalstaatsanwaltschaft liegen.

(vatican news – mg)

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30. August 2021, 12:10