Kubas Regierung fuhr ein massives Militäraufgebot auf, um die Proteste einzudämmen Kubas Regierung fuhr ein massives Militäraufgebot auf, um die Proteste einzudämmen 

Kuba: Bischöfe rufen zu Deeskalation auf

Kubas Bischöfe haben angesichts der aufgeheizten Lage im Land zu Deeskalation und Dialog aufgerufen. Hintergrund sind landesweite Demonstrationen gegen die Corona-Politik der Regierung mit zahlreichen Verhaftungen.

In einem auf den 12. Juli datierten Brief an „alle Kubaner guten Willens“ rufen die Oberhirten dazu auf, „die Krisensituation nicht zu fördern“ und drängen auf Dialog. Es brauche jetzt eine „Gelassenheit des Geistes“ und „guten Willen“, „Verständnis und eine Haltung der Toleranz“, „um gemeinsam Wege für eine gerechte und angemessene Lösung zu suchen“.

In Kuba fanden seit Sonntag die größten Massendemonstrationen seit 1994 statt. Der Protest der Menschen erwächst aus einem Unmut über die Corona-Politik der Regierung und dem verschärften Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und fehlenden Perspektiven für das kommunistische Land.

Dialog statt Konfrontation

Weder Zwang noch Konfrontation führten zu einer Lösung, heißt es in dem Brief der Bischöfe mit Blick auf die aufgeheizte Stimmung auf Kubas Straßen. Gewalt erzeuge nur Gewalt, die aktuellen Aggressionen rissen Wunden auf und schafften ein ungünstiges Klima für die Zukunft. Es brauche jetzt „gegenseitiges Zuhören“ und „gemeinsame Vereinbarungen“, schärfen die Bischöfe ein. „Alle Kubaner ohne Ausgrenzung“ sollten dazu beitragen können, das Land „mit allen und zum Wohle aller“ aufzubauen.

In dem Schreiben äußern die Bischöfe Verständnis dafür, dass die Regierung versucht habe, „Maßnahmen zu ergreifen, um diese Schwierigkeiten zu lindern“. Gleichwohl hätten die Menschen „das Recht, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Hoffnungen zu äußern und ihrerseits öffentlich zum Ausdruck zu bringen, inwiefern einige der getroffenen Maßnahmen sie ernsthaft beeinträchtigen“. Im Zuge der Proteste hatte es zahlreiche Verhaftungen von Regierungskritikern gegeben, Bilder auf sozialen Netzwerken ließen auf gewaltsame Zusammenstöße bei den Demos schließen.

 

Ohne Dialog drohen unvorhersehbare Folgen 

„Unbeweglichkeit“ oder eine Fortsetzung der Probleme könnten jetzt keine Antwort auf die beklagten Missstände sein, zeigen sich die Bischöfe in ihrem Brief überzeugt. „Wir sehen nicht nur, dass sich die Situationen verschlechtern, sondern auch, dass wir uns auf eine Starrheit und Verhärtung der Positionen zubewegen, die negative Reaktionen hervorrufen könnten, mit unvorhersehbaren Folgen, die uns allen schaden würden“, warnen die Bischöfe.

(pm/vatican news – pr)
 

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13. Juli 2021, 17:10