Bild eines Atomtests Bild eines Atomtests 

Japan: Bischöfe fordern Atomwaffenverbot

Im August gedenkt Japan zum Jahrestag des Atombombenangriffs auf Hiroshima und Nagasaki im Zweiten Weltkrieg der Opfer. Die katholischen Bischöfe in Japan erinnern immer mit Aktions- und Gebetstagen. Die Vorstellung des diesjährigen Programms haben sie auch zu einem erneuten Appell für ein Verbot von Atomwaffen genutzt.

Jedes Jahr vom 6. August, dem Tag der Bombardierung Hiroshimas, bis zum 15. August, dem Tag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg, begeht die katholische Kirche in Japan zehn Friedensaktionstage. Auf dem Programm stehen besondere Gebete, Workshops und weitere Aktivitäten.

Es gehe darum, „über den Frieden nachzudenken, für den Frieden zu beten und für den Frieden zu handeln“, erklärte der Vorsitzende der Japanischen Bischofskonferenz, der Erzbischof von Nagasaki, Mitsuaki Takami. „Der Schutz allen Lebens ist der Weg zum Frieden", heißt es weiter in der Botschaft der Bischofskonferenz, wie Ucanews berichtet.

„Über den Frieden nachdenken, für Frieden beten und für den Frieden handeln“

Japans Bischöfe rufen darin auch dazu auf, dass mehr Länder den Atomwaffenverbotsvertrag zu ratifizieren, der am 22. Januar in Kraft trat.

Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, Japan selbst sowie alle Atommächte, weigern sich bisher, den Vertrag zu ratifizieren. Japans Bischofskonferenz erinnerte auch daran, dass Papst Franziskus bei seiner Japan-Reise im November 2019 Atomwaffen verurteilt hatte.

Gebet für mehr Unterzeichner des Atomwaffenverbotsvertrags

Japan, das einzige Land, das unter Atombombenabwürfen zu leiden hatte, „sollte unter den ersten sein, die den Vertrag ratifizieren. Ich bete dafür, dass viele Länder, die keine Atommächte sind, den Vertrag ratifizieren" so Erzbischof Takami. Alle sollten auch versuchen, weitere Länder zum Unterzeichnen zu bewegen.

Der Vorsitzende der Japanischen Bischofskonferenz erinnerte auch an bereits bestehende bewaffnete Konflikte und die Not der Flüchtlinge. Konkret verwies Erzbischof Takami etwa auf die Situation in Myanmar und Afghanistan. Explizit warnte er auch angesichts der Konfrontationen zwischen den USA und China.

„Erhebliche negative Auswirkung auf die politische und wirtschaftliche Stabilität der internationalen Gemeinschaft“

Solche Auseinandersetzungen – zumal gepaart mit Massenvernichtungswaffen – seien eine Bedrohung für den Frieden und hätten „eine erhebliche negative Auswirkung auf die politische und wirtschaftliche Stabilität der internationalen Gemeinschaft", heißt es in der Botschaft.

Frieden fußt auf Solidarität 

Mit Blick auf die Covid-19-Pandemie riefen Japans Bischöfe zudem die wohlhabenden Länder auf, die ärmeren Länder zu unterstützen.

„Die ärmeren Länder werden bei der Zuteilung von Impfstoffen benachteiligt, was das Risiko von Todesfällen und sozialen Auseinandersetzungen erhöht. Wir alle leiden darunter. Die wohlhabenden Länder müssen die ärmeren Länder verstehen, ihnen helfen und sie unterstützen", so Erzbischof Takami.

(ucanews - sst) 

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28. Juli 2021, 14:33