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Indonesien: In Coronazeiten ist vor allem Solidarität gefragt Indonesien: In Coronazeiten ist vor allem Solidarität gefragt 

Corona in Jakarta: Der wichtige Dienst der Zustellfahrer

Mit täglich mehr als 50.000 neuen Fällen werden immer mehr Indonesier in die Selbstisolation gezwungen. Sie sind darauf angewiesen, sich Lebensmittel und andere Güter des täglichen Gebrauchs ins Haus liefern zu lassen. Für die mutigen Helfer sind die Zustelldienste in Coronazeiten nicht ohne Risiko.

In Indonesien haben Zustelldienste gerade Hochkonjunktur: doch wer diesen Dienst leistet, muss befürchten, selbst mit der Delta-Variante infiziert zu werden.

Am Mittwoch wurden aus dem asiatischen Land 54.517 neue Covid-Infektionen und 991 Todesfälle gemeldet. Es gibt keine Intensivbetten mehr, der Zugang zu Krankenhäusern ist eingeschränkt, der Sauerstoff so gut wie aufgebraucht. Die einzige Lösung ist die Selbstisolierung. Doch die ist nur möglich, wenn man sich darauf verlassen kann, dass es Menschen gibt, die das Lebensnotwendige bis an die Haustür bringen.

Mit gemischten Gefühlen...

Goro Hendratmoko, ein ehemaliger Seminarist, der heute als Zustellfahrer in Yogyakarta arbeitet, bringt seine Lieferungen mit gemischten Gefühlen an ihr Ziel: Er freut sich, Familien in Not zu helfen, hat aber auch Angst, sich anzustecken. „Ich freue mich, wenn mir die Leute ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Wenn sie mir für die Lieferung danken oder mir online eine gute Bewertung geben. Das ist wirklich schön,“ ließ er AsiaNews gegenüber diesen Donnerstag verlauten. „Auch wenn ich große Angst habe, mich anzustecken, und nicht weiß, wie lange mich mein Immunsystem noch schützen wird, fühle ich mich doch berufen, anderen in dieser schwierigen Zeit zu helfen".

Ähnlich geht es auch Ponudin, der in Tangerang in der Provinz Banten, Lebensmittel ausliefert. Seine Familie ist darauf angewiesen, dass er auf online-Anfragen von Kunden Lieferdienste übernimmt. Auf die Frage von AsiaNews, ob auch er Angst hat, sich mit der Delta-Variante zu infizieren, antwortet er: „Natürlich. Aber ich kann diesen Job nicht aufgeben. Ich brauche das Geld, um meine Familie zu ernähren.“

Wie wichtig der Dienst der Zustellfahrer in Coronazeiten ist, hat auch Tina erlebt. Nachdem ihr Mann an Covid-19 gestorben war, infizierten sich auch sie und ihre drei Kinder mit dem Virus. Katholische Freunde haben dafür gesorgt, dass sie weiter mit Mahlzeiten und Getränken versorgt wurden. Und möglich gemacht haben das diese jungen Fahrer, die bereit sind, trotz Ansteckungsgefahr dafür zu sorgen, dass es ihren Mitmenschen an nichts fehlt.

(asianews - skr)

 

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15. Juli 2021, 14:40