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Caritas: Das palästinensische Volk nicht vergessen

Frieden und Flüchtlingsdrama: Diese zwei Herausforderungen beschäftigt alle Caritas-Werke, die sich um die Menschen in den palästinensischen Gebieten kümmern. Caritas Italien hat dazu ein Online-Webinar durchgeführt und nach Auswegen auf politischer Ebene und die humanitären Situationen aufmerksam gemacht.

Mario Galgano und Fausta Speranza - Vatikanstadt

Zu verstehen versuchen, ob es „mögliche Auswege aus dem historischen Konflikt zwischen Israel und Palästina“ gibt und „mögliche Lebensperspektiven für das palästinensische Volk“ zu identifizieren: Das war das Ziel des Webinars mit dem Titel „Heiliges Land, das Drama der palästinensischen Flüchtlinge“, das vom Büro für den Nahen Osten und Nordafrika der italienischen Caritas am Donnerstag veranstaltet wurde.

Zum Nachhören - wie die Caritas in den palästinensischen Gebieten hilft

Geschichte und Daten in einem Dossier

Ein Dossier mit Daten und Zeugnissen, das von Caritas Italien erstellt wurde, wurde bei dem Treffen vorgestellt und wird ab dem 20. Juni, dem UN-Weltflüchtlingstag, online verfügbar sein. Wir sprachen darüber mit Danilo Feliciangeli, Koordinator für humanitäre Projekte im Heiligen Land von Caritas Italien:

„Das Dossier deckt die Jahre und Phasen eines zermürbenden Konflikts ab. Das Ganze wird aus der Perspektive der palästinensischen Flüchtlinge erzählt. Das palästinensische Volk ist Opfer einer Diaspora sowohl innerhalb der eigenen Grenzen als auch außerhalb, in Gastländern wie dem Libanon, Jordanien oder Syrien. Deshalb ist es notwendig zu verstehen, ob es möglich sein wird, die Hoffnung auf Rückkehr für all jene Palästinenser, die davon träumen, in ihre Heimat zurückzukehren, konkret zu machen, und was die Verantwortlichkeiten und Reaktionen der internationalen Gemeinschaft sind.“

Nicht nur Hilfe

Das Ziel - so fasst Feliciangeli zusammen - könne nicht nur darin bestehen, Notfällen durch die Sicherstellung von Hilfeleistungen zu begegnen. Dies sei eine offensichtliche Verpflichtung, die eingehalten werden müsse, aber der Koordinator der italienischen Caritas-Projekte erinnert daran, dass die internationale Gemeinschaft sich verpflichten müsse, mehr zu tun. Was es brauche - so seine Empfehlung, die im Webinar deutlich wurde - sei eine starke Übernahme von Verantwortung, um nach Lösungen zu suchen, um Wege zu öffnen.

„Ein Teil des Dossiers gilt der anhaltenden humanitären Krise und den Interventionen im Gaza-Streifen. In diesem Zusammenhang erinnere ich an die sehr ernste Situation der Not, die nach den elf Tagen des Konflikts entstanden ist und die auch in der vorherigen Situation der Armut wurzelt. Es gab 259 Todesopfer des Konflikts und es wurden 1.500 Häuser sowie den größten Teil der Infrastruktur zerstört. Nun sind 8.500 Menschen obdachlos.“

Caritas im Heiligen Land

Das Engagement der verschiedenen Caritas-Werke aus der ganzen Welt im Heiligen Land konzentriere sich auf vier Bereiche: Gesundheitsversorgung im Gazastreifen, Entwicklung durch die Stärkung von Frauen in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Jerusalem, Versöhnung zwischen Arabern und Israelis in Israel und die Förderung des freiwilligen Engagements von Jugendlichen zugunsten einiger gefährdeter Bevölkerungsgruppen. Diese Programme würden von Jahr zu Jahr je nach Prioritäten und Verfügbarkeit erneuert.

„Was den Gazastreifen betrifft, sollten wir sofort die mobilen medizinischen Teams erwähnen: Caritas Jerusalem hat sich zum Ziel gesetzt, etwa 6.000 Menschen in den Randgebieten des Gazastreifens zu helfen, indem sie Diagnose, Laboranalysen, aber auch Gesundheitserziehung anbietet. Nach dem elftägigen Konflikt im Mai zwischen Hamas-Kräften und Israel ist es notwendig, dieses Engagement zu verstärken.“

(vatican news)

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18. Juni 2021, 11:13