Eine Schule in Eritrea Eine Schule in Eritrea 

Eritrea: Regime schließt weitere Schulen

Der eritreische Priester Mussie Zerai wirft dem Regime von Eritrea zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vor. Die italienische Regierung bittet der Gründer des Hilfswerks Habeshia dringend, das Regime in Asmara darauf anzusprechen.

Die Repression und Kontrolle, die das Regime ausübe, führe letztlich dazu, dass jährlich Tausende von Eritreern das Land verlassen und versuchen, nach Europa zu gelangen, so Zerai. Der Priester, der als Seelsorger in der Schweiz wirkt, klagt auch darüber, dass das Regime von Asmara willkürlich Schulen und Gesundheitsstationen schließe.

Erst kürzlich seien neun Schulen geschlossen worden; dazu müsse man die sieben Schulen zählen, denen schon 2019 dasselbe Schicksal widerfahren sei. Gemeinsam ist all diesen Schulen, dass sie von religiösen Organisationen betrieben wurden – mehrheitlich katholisch, aber auch protestantische und islamische Einrichtungen sind betroffen.

Eine Art Rache des Regimes

Zerai weist darauf hin, dass diese Schulen „völlig kostenlos“ gewesen und von „Kindern aus den ärmsten Familien“ besucht worden seien. Die eritreische Regierung begründe ihr Vorgehen mit einem Gesetz von 1995, das dem Staat ein Monopol in sozialen und Hilfsaktivitäten zuspricht. „Aber das ist nur ein Vorwand; das zeigt sich daran, dass diese Institute jahrelang ungestört arbeiten konnten, ohne dass sich der Staat je eingeschaltet hätte.“

Der Priester glaubt eher an eine Art „Rache“ des Regimes unter Isaias Afewerki an der katholischen Kirche. Schließlich hätten die Bischöfe deutlich Reformen und freie Wahlen verlangt. Die gegenwärtige „Diktatur“ habe „die erdrückende Mehrheit des eritreischen Volkes zu Sklaven gemacht“, so Zerai.

(sir – sk)
 

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15. Juni 2021, 14:07