Der Hafen von Beirat - Zeichen  der Explosion immer noch sichtbar Der Hafen von Beirat - Zeichen der Explosion immer noch sichtbar 

D: „Der Libanon braucht Gebet und Solidarität“

Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ begrüßt das angekündigte Krisentreffen im Vatikan. Papst Franziskus hatte beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag für den 1. Juli ein Treffen mit den Kirchenvertretern des Libanon angekündigt.

Dazu erklärt der geschäftsführende Präsident des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN), Thomas Heine-Geldern: „,Kirche in Not’ freut sich über die Ankündigung und begrüßt sie ausdrücklich. Der Heilige Vater zeigt damit, wie sehr ihm das Schicksal der Menschen im Libanon am Herzen liegt. Der Libanon ist der Dreh- und Angelpunkt der Christenheit im Nahen Osten und braucht Solidarität und Gebet dringender denn je.“

,Kirche in Not’ stehe seit Jahrzehnten an der Seite der Christen im Land, die rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachten. Damit beheimate der Libanon „eine der größten christlichen Gemeinschaften“ im ganzen Nahen Osten und sei „ein Symbol des Zusammenlebens der Religionen“. Der Libanon sei, „wie es Papst Johannes Paul II. treffend gesagt hat“, mehr als ein Land – „der Libanon ist eine Botschaft“.

„Zukunft des Christentums im Libanon wird immer düsterer“

Der Exodus der Christen aus dem Libanon und den Nachbarstaaten hält an, unterstreicht der Präsident des Hilfswerkes. „Wir erleben durch unsere Projektpartner hautnah: Politische Instabilität, Korruption, Wirtschaftskrisen zerreißen den Libanon.“ Die Explosion im Beiruter Hafen im vergangenen August habe die humanitäre Katastrophe unerträglich gemacht.

Die Christen im Libanon angesichts dieser desolaten Lage zu unterstützen und zu stärken sei deshalb ein zentrales Anliegen von ,Kirche in Not’ in den vergangenen Monaten gewesen. „So wollen wir dazu beitragen, dass die Christen in ihrer Heimat bleiben können und damit ihre wichtige Mission als Antrieb des Dialogs und des Friedens erfüllt.“

„Vermittelnde Rolle der Kirchen“

Um aus der Krise herauszukommen, brauche der Libanon das Gebet aller, die karitative Arbeit und die vermittelnde Rolle der Kirchen. Das habe auch Papst Franziskus mit seinem Aufruf unterstrichen, „mit dem wir uns von ganzem Herzen vereinen“, so Heine-Geldern. „Wir dürfen unsere Brüder und Schwestern im Libanon nicht vergessen“

„Kirche in Not“ unterstütze aktuell etwa 50 Projekte im Libanon. Diese gelten hauptsächlich den Wiederaufbau im christlichen Viertel von Beirut nach der Explosion im August 2020, der Unterstützung der Arbeit von Priestern und Ordensleuten sowie dem kirchlichen Einsatz bei der Aufnahme und Nothilfe für Flüchtlinge aus Syrien, die im Libanon Zuflucht gefunden hätten.

(pm – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. Juni 2021, 12:39