Cali am Sonntag Cali am Sonntag 

Kolumbien: Dialog zwischen Streikkomitee und Regierung

In Kolumbien sollen direkte Gespräche zwischen den Organisatoren des Nationalen Generalstreiks und der Regierung des konservativen Präsidenten Ivan Duque zu einem Ausweg aus der schweren innenpolitischen Krise führen.

Beide Seiten einigten sich auf ein erstes Treffen an diesem Montag. An dem Treffen nehmen Vertreter der Vereinten Nationen und der katholischen Kirche teil. Mit einem ähnlichen Mechanismus wurden vor rund zwei Jahren die Massenproteste in Ecuador beendet und ein Abkommen ausgearbeitet.

Am Sonntag war es erneut zu Ausschreitungen in der Millionenstadt Cali gekommen. Dabei waren Vertreter der Indigenenverbände aus der Unruheprovinz Cauca mit Bewohnern von Cali zusammengetroffen. Über die Hintergründe der Gewalt gibt es unterschiedliche Darstellungen der Beteiligten. In Cali konnte Bürgermeister Jorge Ivan Ospina in der Nacht zum Montag in Verhandlungen mit Demonstranten eine Aufhebung der Blockaden erreichen.

Kolumbien wird seit Ende April von Protesten und Unruhen erschüttert. Auslöser war eine inzwischen zurückgenommene Steuerreform. Bei den Ausschreitungen kamen mehrere Dutzend Menschen ums Leben, hunderte Demonstranten und Polizisten wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen machen die Sicherheitskräfte für den Ausbruch der Gewalt verantwortlich, Präsident Duque wirft Guerillabanden dagegen „urbanen Terrorismus und Vandalismus“ vor.

(kna – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

10. Mai 2021, 10:52