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Im April hat Papst Franziskus dem vatikanischen Impfzentrum in der  Audienzhalle einen Überraschungsbesuch abgestattet Im April hat Papst Franziskus dem vatikanischen Impfzentrum in der Audienzhalle einen Überraschungsbesuch abgestattet 

Merkel weiter gegen Freigabe von Patenten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in der Corona-Pandemie erneut gegen eine Freigabe von Patenten gewandt.

Sie denke nicht, „dass die Freigabe von Patenten die Lösung ist, um mehr Menschen Impfstoff zur Verfügung zu stellen, sondern ich glaube, dass wir die Kreativität und die Innovationskraft der Unternehmen brauchen. Dazu gehört für mich der Patentschutz“, sagte Merkel am Samstag auf einer Pressekonferenz nach dem informellen Treffen des Europäischen Rats und dem EU-Indien-Gipfel in Porto.

Es gehe um die Frage: „Wie kommen wir möglichst schnell an möglichst viel Impfstoff für möglichst viele Menschen auf der ganzen Welt? Dazu müssen natürlich Lizenzen vergeben werden“, sagte Merkel. Sie wisse gerade von deutschen Unternehmen, dass das in einer großen Schnelligkeit geschehe und es trotzdem „ganz wichtig ist, dass die Patentinhaber auch auf die Qualität der Produktion achten“. Es müsse dafür gesorgt werden, dass sehr schnell möglichst viele Menschen Impfstoff bekämen.

Merkel verwies darauf, dass sich Deutschland an der Covax-Initiative beteilige. Auf die Frage, ob nicht die EU und vielleicht auch Deutschland in eine schwierige Lage gerieten, wenn selbst Papst Franziskus die Freigabe von Patenten fordere, sagte die Kanzlerin unter anderem, dass Know-how zusammengebracht werden müsse. Politisch müssten auch die Risiken abgedeckt werden, Covax müsse unterstützt werden, „und wenn das alles passiert, dann ist das aus meiner Sicht der sicherste Weg zum Impfstoff für alle. Das ist das, was, glaube ich, den Papst umtreibt, und das ist das, was andere umtreibt.“

Papst Franziskus wirbt für eine solidarische Verteilung der Corona-Impfstoffe in aller Welt

Papst Franziskus hatte sich am Samstag mit einer Videobotschaft an die prominenten Teilnehmer des Benefizkonzerts „Vax Live“ in Kalifornien gewandt. Dabei warb er für eine solidarische Verteilung der Corona-Impfstoffe in aller Welt. „Das Coronavirus hat Tod und Leid gebracht und unser aller Leben verändert.“ Vor allem die Lage der Schwächsten habe sich weiter verschlechtert. Erneut kritisierte der Papst einen schädlichen Individualismus, der die Menschen nicht freier mache, sondern nur zu Gleichgültigkeit führe. Ein engstirniger Nationalismus sei angesichts der globalen Krise ebenfalls abzulehnen. Stattdessen müsse die Menschheit vereint gegen das Virus kämpfen. Zu diesem Zweck sei auch eine vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes sinnvoll.

Bereits am Freitag hatte sich der Vatikan hinter den Vorstoß von US-Präsident Joe Biden gestellt, den Patentschutz auszusetzen. Zugleich sprach der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf von konkreten Chancen auf eine weltweite Freigabe „in den nächsten Monaten“. Die beispiellose Krise verlange, dass sämtliche Eigentumsrechte, Wissen, Technologie und Daten von allen Herstellern weltweit genutzt werden könnten, sagte der Vatikandiplomat Erzbischof Ivan Jurkovic der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Regierungen hätten die gemeinsame Verantwortung, technologische und eigentumsrechtliche Barrieren zu überwinden.

(kna -skr)

 

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09. Mai 2021, 16:40