Schwester Alessandra Smerilli Schwester Alessandra Smerilli 

Ordensfrauen ermutigen Jugend zu Engagement in Corona-Krise

Ordensfrauen aus aller Welt rufen junge Menschen angesichts der Coronakrise zu verstärktem gesellschaftlichen Engagement auf. „Jugendliche können so viel tun“, sagte Gesundheitsexpertin Carol Keehan bei einer Online-Tagung der Internationalen Union von Ordensoberinnen (UISG) am Dienstag.

Sie könnten zum Beispiel hilfsbedürftigen Senioren bei der Organisation eines Impftermins zur Seite stehen.

Keehan, eine aus den USA stammende Tochter der Nächstenliebe, ist Mitglied der vatikanischen Corona-Kommission. Sie verwies darauf, dass es in den älteren Generationen nicht wenige Impfskeptiker gebe. Die Jüngeren könnten hier einen wertvollen Beitrag leisten. Eine Möglichkeit sei, Informationsmaterial an Angehörige der Risikogruppen zu verteilen, um sie von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen.

Stärkere Orientierung am Gemeinwohl

Auch die italienische Don-Bosco-Schwester Alessandra Smerilli sieht die Jugend in der Pflicht. Die Wirtschaftswissenschaftlerin zählt ebenfalls zum Experten-Team des Vatikan in Sachen Corona. Aus ihrer Sicht ist eine Umgestaltung der Wirtschaft in der Post-Covid-Welt unumgänglich. Dabei spielten die jungen Menschen eine zentrale Rolle. Lobend erwähnte Smerilli während der UISG-Konferenz die von Papst Franziskus angestoßene Initiative „Economy of Francesco“.

Das Projekt habe zunächst mit einer Onlinekonferenz im Herbst begonnen. Inzwischen setzten sich über die neue Plattform Tausende junge Unternehmer, Wissenschaftler und Aktivisten für eine gerechte und nachhaltige globale Wirtschaft ein. Sie schlössen sie in regionalen Gruppen zusammen, veranstalteten Webinare und versuchten so, die Botschaften von „Economy of Francesco“ zu verbreiten. Dabei gehe es etwa um mehr Gemeinwohlorientierung, gleiche Chancen für Männer und Frauen sowie um einen Stopp von Investitionen in Rüstungsprogramme.

„Dieser Prozess hat gerade erst begonnen“

„Dieser Prozess hat gerade erst begonnen“, sagte Smerilli. Leider würden viele engagierte Jugendliche in ihren Ortsdiözesen ausgebremst, weil man sie in bestehende Strukturen eingliedern wolle. Das sei der falsche Weg. „Die Jugend will etwas ganz Neues schaffen“, betonte die Ordensfrau. Dazu benötigten sie den entsprechenden Freiraum.

(kap – sk)
 

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28. April 2021, 09:41