Neujahrsfest in Myanmar: menschenleer Neujahrsfest in Myanmar: menschenleer 

Myanmar: Militär dringt auch in Kirchen ein

In der Demokratiekrise in Myanmar verzeichnen Kirchen immer mehr Attacken durch Militärangehörige. Die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR verbreitete am Samstag ein Video aus Myanmar, das Schüsse in der Kathedrale von Phekhon zeigt.

Demzufolge haben bereits vor einem Monat Militärkräfte mit Waffen nach angeblichen Aufständischen in der Kirche gesucht. Dem Rektor zufolge zielten Soldaten auch auf einen Priester, der die Attacke stoppen wollte. Der Agentur Ucanews zufolge drangen Militärs auf ähnliche Weise in mindestens vier katholische Kirchen in Dörfern des Bistums Pathein ein.

Der katholischen Kirche gehört in Myanmar eine kleine Minderheit der Bevölkerung an. Mehrfach hatten Ordensleute sich gewalttätigen Ausschreitungen in den Weg gestellt.

Ausnahmezustand

Seit dem Militärputsch vor zweieinhalb Monaten herrscht Ausnahmezustand in Myanmar. Die Armee lässt Massenproteste brutal niederschlagen, tausende inhaftieren und hunderte Menschen töten. Zum buddhistischen Neujahrsfest an diesem Samstag wollte der Staat zehntausende Gefangene freilassen, allerdings kaum solche, die aus politischen Gründen in Haft sind, weil sie die Demokratie verteidigen.

Am vergangenen Freitag hatten die Gegner der Junta eine eigene Regierung ausgerufen. Der „Regierung der nationalen Einheit“ gehören Anführer der Protestbewegung und Vertreter ethnischer Minderheiten an.

(sir – gs)

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17. April 2021, 12:52