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Reliquie von San Galgano und andere von den Carabinieri gefundene Werke Reliquie von San Galgano und andere von den Carabinieri gefundene Werke 

Italien: Reliquie des Heiligen Galgano kehrt nach Siena zurück

Nach 32 Jahren ist der Reliquienschrein des Heiligen Galgano zusammen mit anderen wertvollen Artefakten an die Kirche von Siena zurückgegeben worden. Die Reliquie wurde in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli 1989 aus dem Museum der Erzdiözese Siena-Colle di Val d'Elsa-Montalcino gestohlen.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der berühmte Reliquienschrein, der aus der gleichnamigen Abtei stammt, ist ein wertvolles Artefakt aus vergoldetem Kupfer und Emaille der Sieneser Goldschmieder des frühen 13. Jahrhunderts, die in dieser Zeit in ganz Italien berühmt waren. So sehr, dass sie Aufträge vom päpstlichen Hof erhielten, wie z.B. den Kelch von Nikolaus IV. für die Basilika von St. Franziskus in Assisi und den Reliquienschrein des Korporals für die Kathedrale von Orvieto.

Um die „Rückkehr“ der sakralen Schätze des Heiligen Galgano zu feiern, wurde im erzbischöflichen Palais von Siena eine Veranstaltung organisiert, an der Erzbischof Augusto Paolo Lojudice, der italienische Kulturminister Dario Franceschini sowie der Kommandant der Carabinieri Roberto Riccardi, der für den Schutz des kulturellen Erbes zuständig ist und Barbara Jatta, die Direktorin der Vatikanischen Museen, teilnahmen. Zehn der elf sakralen Gegenstände, die vor einunddreißig Jahren aus dem Diözesanmuseum gestohlen wurden, konnten dank einer sorgfältigen und gründlichen Untersuchung durch den Einsatz der Carabinieri, die vom italienischen Gericht von Catania koordiniert wurden, an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden.

Erhebliche Schäden

Der Reliquienschrein des Heiligen Galgano habe leider erhebliche Schäden erlitten, wahrscheinlich bei dem Versuch, ihn nicht in seiner Gesamtheit auf den Markt zu bringen, teilten die Ermittler mit. Der Verfallzustand der wertvollsten Artefakte mache die Dringlichkeit einer Restaurierung deutlich. Am 23. Februar bat der Erzbischof von Siena das Governatorat der Vatikanstadt um die Unterstützung, die wertvollen Objekte in den Vatikanischen Museen zu restaurieren, und erhielt von diesem die Erlaubnis, das Projekt dem vatikanischen Labor für Metall- und Keramikrestaurierung anzuvertrauen.

„Wenn Privateigentum verletzt wird, ist das immer mit großem Schmerz verbunden“, bemerkte Erzbischof Lojudice. „Wenn dann auch noch ein heiliger Ort verletzt wird, ist es noch schmerzhafter. Diese Gegenstände befanden sich im Diözesanmuseum und die Verletzung wurde nicht nur der Kirche von Siena, sondern einem Stück Kirchengeschichte angetan. Sakrale Objekte sind keine einfachen Gegenstände, denn manche Objekte sind Zeichen lebendiger Traditionen, des Lebens von Menschen, nicht nur von denen, die sie gemacht haben, sondern von denen, für die sie eine besondere Bedeutung haben. Kunst ist jedermanns Erbe, und heute feiern wir die Rückgabe dieser Objekte nicht nur in ihrer Integrität, sondern auch in ihrer Nutzbarkeit für jeden, der es möchte, denn wir sind alle ein Teil eines Volkes, das gemeinsam unterwegs ist und in dem jeder seine Rolle spielt.“

Wer war der heilige Galgano?

Galgano Giudotti wurde der Legende zufolge 1148 geboren, der Erzengel Michael erschien ihm und zeigte ihm den Weg der Erlösung. Galgano zog sich danach in die Abgeschiedenheit einer Höhle zur Kontemplation zurück.

(avvenire)

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27. April 2021, 11:21