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Kardinal Charles Bo Kardinal Charles Bo 

Myanmar: Kardinal Bo ruft Jugend zu Gewaltlosigkeit auf

Kardinal Charles Bo von Rangun hat an die jungen Menschen seines Landes appelliert, weiterhin einen Weg der Gewaltlosigkeit zu verfolgen, um die Demokratie in Myanmar wiederherzustellen. Es sei traurig mitanzusehen, wie das Land nach einem Militärputsch in Unruhen versinke, so der Kardinal.

Kardinal Bo ist Präsident der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen und verfolgt die Entwicklung in seinem Land aus nächster Nähe. In einer Erklärung von diesem Mittwoch lobte er den historischen Beitrag der jungen Menschen für das Land.

„Eure Bewegung ist eine landesweite Bewegung, die auf den Werten der Demokratie, der Gewaltlosigkeit, der Gleichheit und der Solidarität beruht und Gerechtigkeit für alle anstrebt“, sagte Kardinal Bo zu den jungen Menschen im Studentenalter, die die Demokratie-Bewegung anführen. Das berichtet die asiatische Nachrichtenagentur Ucanews.

Bewunderung weltweit

Die Welt schaue auf Myanmars Jugend, so der Kardinal. Der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz von Myanmar (CBCM) verurteilte erneut die „brutale Gewalt gegen das Volk, die es zunehmend unmöglich macht, sich friedlich zu versammeln". Er sprach zudem die „Furcht, Depression und Angst über den Verlauf der Zukunft" und „existenzielle Ängste" des Volkes an.  

Der 73-jährige Kardinal erläuterte, er sei „untröstlich und frustriert“ über die Gewalt, der die jungen Menschen ausgesetzt seien. Der Kardinal fügte an, er werde „weiterhin alle gewaltfreien und friedlichen Bemühungen und Interventionen unterstützen. Ich setze mich auf allen Ebenen dafür ein, die Gewalt auf den Straßen zu reduzieren und Leben zu schützen.“

Zahl der Toten steigt

Der Appell kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der täglichen Todesopfer in dem südostasiatischen Land weiter ansteigt, da das Militär verstärkt tödliche Maßnahmen ergreift, um pro-demokratische Demonstranten zu unterdrücken. Mindestens 275 Menschen wurden seit dem Putsch vom 1. Februar getötet, so die NGO „Assistance Association for Political Prisoners“.

Ein siebenjähriges Mädchen, das am 23. März von Sicherheitskräften in Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, in ihrem Haus getötet wurde, ist das bisher jüngste Opfer der blutigen Niederschlagung.

Die Proteste gehen derweil im ganzen Land weiter. Ein „stummer Streik" am 24. März hielt viele Geschäfte und Büros geschlossen und die Menschen in ihren Häusern. Asiatische Kirchenführer haben sich ebenfalls mit inbrünstigen Appellen für ein Ende der Gewalt ausgesprochen.

(ucan – mg)

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24. März 2021, 11:48