Das Flüchtlingswerk der Jesuiten kümmert sich seit 40 Jahren um Vertriebene und Migranten Das Flüchtlingswerk der Jesuiten kümmert sich seit 40 Jahren um Vertriebene und Migranten 

Jesuiten-Flüchtlingswerk ruft zu Covid-Impfungen für Vetriebene auf

Auch Flüchtlinge haben ein Anrecht, gegen Covid-19 geimpft zu werden. Das betont das Flüchtlingswerk der Jesuiten, JRS, in einer Stellungnahme. „Flüchtlinge und andere gewaltsam vertriebene Menschen" sollten in die Impfpläne aller Länder einbezogen werden.

Ein gleichberechtigter Zugang zu Impfungen sei notwendig, „um die öffentliche Gesundheit für alle in der Gesellschaft sicherzustellen“, heißt es in dem Papier des JRS. „Wir können nicht vor dem Virus gefeit sein und vorankommen, solange nicht alle von uns, einschließlich der Vertriebenen, geimpft sind“, wird der Direktor von JRS International, Pater Thomas H. Smolich, in dem Bericht zitiert. Als eine Organisation, die Flüchtlinge in 56 Ländern der Welt begleitet, „unterstreicht unsere Präsenz die moralische und ethische Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge sicher und vor dem Virus geschützt sind“, fügt der Jesuitenpater hinzu.

Da die große Mehrheit aller gewaltsam vertriebenen Menschen in den Entwicklungsländern lebe, unterstütze der JRS insbesondere „eine nicht-diskriminierende Politik, die Flüchtlinge und Vertriebene in die Impfstoffverteilung und Aufklärungsbemühungen in diesen Ländern einbezieht“, heißt es in der Note des JRS, aus der die Nachrichtenagentur Aciafrica zitiert. In dem Bericht betonen die Jesuiten: „Die Würde eines jeden Menschen muss das Leitprinzip für globale und nationale Impfbemühungen sein.“

Plädoyer für eine umfassende Impfkampagne

In ihrem Plädoyer für eine umfassende Anti-Covid-19-Impfung verweisen die JRS-Vertreter auf den Aufruf von Papst Franziskus an Regierungschefs, Wirtschaft und internationale Organisationen, „Kooperation und nicht Konkurrenz zu fördern und eine Lösung für alle zu suchen“, anstatt „das Gesetz des Marktes und der Patente über das Gesetz der Liebe" zu stellen. Der Papst hatte die Notwendigkeit betont, es brauche „Impfstoffe für alle, besonders für die Schwächsten und Bedürftigsten in allen Regionen der Welt“.

Die Argumente des Papstes seien „nicht auf taube Ohren gestoßen“, schreiben die Mitarbeiter der Jesuiten-Agentur unter Bezugnahme auf Papst Franziskus, und sie fügen hinzu: „Die Weltgesundheitsorganisation WHO fördert die gerechte Verteilung von Impfstoffen durch die ,Covid-19 Vaccines Global Access´ (COVAX)-Initiative, die besondere Vorkehrungen für Flüchtlinge beinhaltet.“

In dem Bericht vom 4. März schreiben die Mitarbeiter der in Rom ansässigen JRS-Organisation weiter, dass sie „Bemühungen unterstützen, die geistigen und Patentrechte für Anti-Covid-19-Impfstoffe vorübergehend auszusetzen, um eine schnellere und kostengünstigere Impfstoffproduktion in den Entwicklungsländern selbst zu ermöglichen.“ Während Angola, Kolumbien und Südafrika Pläne machen würden, die den Zugang von Flüchtlingen zur Impfung ausschließen oder stark einschränken würden, hätte sich Jordanien verpflichtet, „dass sich jeder, der sich auf jordanischem Boden aufhält, registrieren lassen kann und den Impfstoff kostenlos erhält“, so die Leitung der Einrichtung, die sich seit 40 Jahren um Flüchtlinge kümmert.

(aciafrica/jrs – mg)

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09. März 2021, 12:15