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Italien: Lösung für Kloster Bose gesucht

In Italien geht die Auseinandersetzung zwischen der ökumenischen Gemeinschaft Bose und ihrem Gründer Enzo Bianchi weiter. Der als geistlicher Autor populäre Laie, den der Heilige Stuhl zum Verlassen des Klosters aufgefordert hatte, teilte mit, er sehe sich zu den ihm gestellten Bedingungen derzeit nicht in der Lage, Bose zu verlassen.

Ein vom Papst genehmigtes Dekret des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin hatte im Mai 2020 verfügt, dass Bianchi mit einigen Brüdern und Schwestern Bose verlassen und in eine Niederlassung der Gemeinschaft in San Gimignano umziehen soll. Als Begründung für diesen Schritt nannte das Dekret die Art der „Ausübung der Autorität des Gründers, die Amtsführung und das brüderliche Klima". Diese Entscheidung bekräftigte Papst Franziskus nun erneut. Vergangene Woche bat er Bianchi darum,  die „im Dekret festgelegten Orientierungen und Bedingungen" zu respektieren. 

Allerdings würden der Gründer und die Brüder und Schwestern, die ihn begleiteten, durch das Verlassen von Bose ihren Status als Ordensleute verlieren, begründete Bianchi seine einstweilige Weigerung, aus der Gemeinschaft wegzuziehen, am Montag auf seinem Blog. Der 78-Jährige verwies auch auf seine angegriffene Gesundheit. Er habe sich im Mai umgehend auf die Suche nach einem passenden Haus gemacht, in dem er weiterhin monastisch leben und arbeiten könne, doch übersteige der Ankauf oder die Miete einer solchen Immobilie seine wirtschaftlichen Möglichkeiten.

Spannungen vor vier Jahren entstanden

Die Spannungen mit dem Gründer waren entstanden, als die monastische Gemeinschaft 2017 mit Luciano Manicardi einen neuen Prior wählte. Diesen empfing Papst Franziskus vergangene Woche zu einer Audienz, an der auch der päpstliche Delegat für Bose, Amedeo Cencini, teilnahm. Der Vatikan teilte im Anschluss mit, Papst Franziskus handle in der Absicht, „das Leiden sowohl der einzelnen Beteiligten wie auch der Gemeinschaft zu lindern“.

Bianchi hatte die ökumenische Gemeinschaft Bose 1965 gegründet. Sein Kloster in den Hügeln der norditalienischen Region Piemont gilt als Beispiel für einen Neuaufbruch des klösterlichen Lebens in der katholischen Kirche. Rund 90 Brüder und Schwestern leben heute in der Gemeinschaft.

(vatican news – gs)

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09. März 2021, 13:33