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Kardinal Parolin in Kamerun: „Glaube ist stärker als Einschüchterungen“

„Er ist die erste Führungspersönlichkeit aus dem Ausland, die sich seit Beginn der Krise im Jahr 2016 mit den Menschen in den Regionen im Nordwesten und Südwesten Kameruns trifft“: Mit diesen Worten würdigt Andrew Nkea Fuanya, Erzbischof von Bamenda, den Besuch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Trotz der Einschüchterungen und Blockaden durch Separatisten nahmen viele Menschen an einem gemeinsamen Gebet für den Frieden mit Parolin teil. Die Delegation des Heiligen Stuhls durchquerte eine Stadt, in der alle Aktivitäten zum Erliegen gekommen und die Straßen völlig menschenleer waren. Viele interpretierten das als Signal der Separatisten, um Kardinal Parolin die Bedingungen zu zeigen, unter denen die Bevölkerung zu leben gezwungen ist, und nicht so sehr als eine Botschaft des Protestes an die Adresse der Kirche. Erzbischof Nkea lobte den Mut der Tausenden von Menschen, die am letzten Sonntag an der Feier teilnahmen.

Viele junge Leute legten am Samstag einen weiten Weg zurück, um Parolin in den Räumen der St.-Josephs-Kathedrale in Mankon zu empfangen. „Wir sind glücklich, weil wir Sie in dieser Zeit der Krise als Botschafter des Friedens sehen“, betonte Erzbischof Nkea. „Wir sehen Sie als Botschafter der Versöhnung. Wir sehen Sie als Förderer der Gerechtigkeit. Wir sehen in Ihnen die Gegenwart des Heiligen Vaters Papst Franziskus selbst in unserer Mitte… Mit Ihrer Präsenz hier kann ich mit Nachdruck wiederholen: Jetzt ist die Zeit für Frieden".

„Jetzt ist die Zeit für Frieden“

Der Besuch von Kardinal Parolin findet zu einer Zeit statt, in der die Menschen in den Regionen Nordwest- und Südwest-Kamerun viel Leid durch eine Situation erfahren, die sie nicht selbst geschaffen haben. Tausende sind zu Flüchtlingen geworden. Viele Geschäfte mussten schließen, und seit etwa vier Jahren dürfen Kinder und Jugendliche nicht mehr zur Schule gehen. Nkea erklärte: „Kinder wurden aus politischen Gründen und als Köder für den Kampf benutzt. Viele Priester, Ordensleute, Bischöfe und Laien in dieser Provinz wurden geschlagen, bedroht oder sogar getötet. Dennoch fährt die Kirche fort, die Botschaft des Evangeliums als Licht der Hoffnung zu einem traumatisierten Volk zu bringen.“

Für die Stadt Bamenda ist die Anwesenheit des Staatssekretärs von Papst Franziskus eine Gelegenheit, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung einzusetzen. „Wir sind sicher“, sagte Erzbischof Nkea, „dass Ihre Ankunft in Bamenda wie Regen sein wird, der nie fällt, ohne den Boden zu bewässern… Die Anwesenheit der Menschen in Bamenda in so großer Zahl ist ein sicheres Zeichen dafür, dass ihr Glaube größer ist als die Politik. Der Glaube der Menschen in der Erzdiözese Bamenda ist größer als Einschüchterung.“

(vatican news)
 

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02. Februar 2021, 14:30