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Kardinal Carlo Maria Martini Kardinal Carlo Maria Martini 

Italien: Die Notizen des Kardinals

Er leitete Europas größtes Erzbistum (Mailand) und war eine der prägenden Gestalten der katholischen Kirche von den achtziger Jahren bis ins neue Jahrtausend hinein. Jetzt sind Notizbücher von Kardinal Carlo Maria Martini (1927-2012) aufgetaucht, von deren Existenz bisher kaum jemand etwas wusste.

Die Tageszeitung „La Repubblica“ brachte am Sonntag erste Auszüge aus dem Konvolut von über dreißig Notizbüchern. Darin finden sich vor allem spirituelle Betrachtungen des Jesuiten, aber auch Gedanken zu aktuellen Geschehnissen von den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts an. Die Zeitung gibt an, Martini habe sich von den Aufzeichnungen des Mystikers Thomas Merton inspirieren lassen.

Ähnlichkeiten zum Geistlichen Tagebuch von Johannes XXIII.

Die Notizbücher, zu denen auch Zeitungsausschnitte und Briefe gehören, werden derzeit restauriert. Eine spätere Veröffentlichung ist möglich. Formal erinnern die Aufzeichnungen an das Geistliche Tagebuch von Papst Johannes XXIII.

Martini war von 1979 bis 2002 Erzbischof von Mailand; 1983 machte ihn Johannes Paul II. zum Kardinal. Bekannt wurde er auch im deutschen Sprachraum als geistlicher Autor, etwa durch ein gemeinsam mit dem Intellektuellen Umberto Eco veröffentlichtes Buch über Glauben und Nichtglauben.

(repubblica – sk)

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22. Februar 2021, 10:53