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Unterstützer der ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Perez und Lasso versammeln sich vor dem Nationalen Wahlrat (CNE) in Quito Unterstützer der ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Perez und Lasso versammeln sich vor dem Nationalen Wahlrat (CNE) in Quito 

Ecuador: Kirche fordert endgültige Wahlergebnisse

Die Bischofskonferenz ruft dazu auf, ideologische Unnachgiebigkeit und Gewalt abzulegen, während noch entschieden wird, wer als Gegenkandidat gegen den linken Andrés Arauz in die zweite Wahlrunde am 11. April gehen wird. Entschieden wird zwischen dem Indigenen-Aktivisten Yaku Pérez und dem konservativen Banker Guillermo Lasso. Das südamerikanische Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise.

Die Generalstaatsanwaltschaft unterstützt unterdessen die Petition des indigenen Kandidaten Yaku Pérez für eine Neuauszählung der Stimmen in 17 der 24 Provinzen. „Alle müssen mit Gelassenheit und Mut die offiziellen Ergebnisse der Parlamentswahlen, die am vergangenen Sonntag, dem 7. Februar, in Ecuador stattgefunden haben, akzeptieren“, mahnen die ecuadorianischen Bischöfe in einem Kommuniqué. Sie rufen alle politischen und gesellschaftlichen Akteure dazu auf, sich daran zu erinnern, dass die gemeinsamen Interessen über den persönlichen und parteilichen Interessen stünden.

Die Bischöfe bitten angesichts der Spannungen, die in Erwartung der Wahlprüfung entstanden seien, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Man müsse abwarten, bis endgültig darüber entschieden werde, wer zusammen mit dem regierenden Kandidaten Andrés Arauz, der die erste Runde mit fast 33 Prozent der Stimmen gewonnen hat, in die zweite Runde der Wahlen gehen werde.

Stichwahl findet am 11. April statt

Angesichts des Streits um den zweiten Platz bei den jüngsten Wahlen gehe es jetzt darum, auf die Stichwahl gemeinsam hinzuarbeiten. Diese findet am 11. April statt. Die Bischofskonferenz forderte die Wahlkommission auf, die endgültigen Wahlergebnisse so schnell wie möglich bekannt zu geben.

Nach den vorläufigen Ergebnissen der ersten Runde liege der Kandidat der Mitte-Rechts-Partei CREO, Guillermo Lasso, bei 19,70 Prozent, während sein Gegner, der Kandidat der indigenen Bewegung Pachakutik, Yaku Perez, 19,46 Prozent der Stimmenauf sich vereint haben soll. Ein Unterschied von nur 20.000 Stimmen zwischen dem zweiten und dem dritten Kandidaten veranlasste Perez - Gewinner in 16 der 24 Provinzen des Landes - die Generalstaatsanwaltschaft um eine Neuauszählung der Stimmen zu bitten. Lasso seinerseits unterstützte die Forderung seines indigenen Rivalen, dass der Nationale Wahlrat alle Stimmen in den 17 von Perez bestimmten Provinzen neu auszählen solle.

„Dialog zum Aufbau eines Landes des Friedens, Frucht der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Gleichheit und der Solidarität“ seien der Schlüssel, um diesen Moment zu überwinden, der das Land in Atem hält und Zweifel an der noch nicht abgeschlossenen Stimmenauszählung aufkommen lässt. Das schreibt die Bischofskonferenz in ihrer Mitteilung.

Verantwortung der beteiligten Parteien

Auch die Wahlbeobachtungsmission (EOM) der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) forderte Verantwortung von den an der Nachzählung beteiligten Parteien. „Der Abstand zwischen den zweit- und drittplatzierten Kandidaten ist sehr gering. Es ist wichtig, dass die beiden Kandidaten im Rennen die Gewissheit haben, dass ihre Stimmen von den Wahlbehörden geachtet werden“, heißt es in einer Erklärung der Wahlbeobachter.

Bereits in einem ersten Kommuniqué nach den Wahlen hatte die ecuadorianische Bischofskonferenz die politischen Kräfte aufgerufen, durch die Anerkennung der Ergebnisse zum Dialog und zur Einigung beizutragen und „Rache und Revanchismus“ zu vermeiden. Die Erklärung schloss mit den Worten: „Es geht um die Hoffnung auf Versöhnung und nationale Einheit sowie um die Zusammenarbeit in grundlegenden Fragen wie der Überwindung der Pandemie, der wirtschaftlichen Erholung und der Achtung der Menschenrechte und der Natur.“

(vatican news – mg)

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13. Februar 2021, 14:17