Eine Demonstration in Melbourne am Nationalfeiertag, 26. Januar Eine Demonstration in Melbourne am Nationalfeiertag, 26. Januar 

Australien: Religionen kritisieren Gesetzentwurf

Katholische Bischöfe und Islamrat bitten die Regierung des Bundesstaats Victoria dringend um ein Gespräch über ein geplantes Gesetz, das Konversionstherapien für Homosexuelle unter Strafe stellen soll.

In einem gemeinsamen Brief, der auf der Homepage des Erzbistums Melbourne veröffentlicht wurde, bekennen sich die Spitzenvertreter von katholischer Kirche und muslimischer Gemeinschaft zwar zur „diversity“ im Bundesstaat Victoria.

„Leider verbietet der Gesetzentwurf aber nicht nur veraltete Praktiken des Zwangs, die wir entschlossen zurückweisen; er kriminalisiert auch Gespräche zwischen Kindern und Eltern, beeinträchtigt professionellen Ratschlag und hindert Seelsorger daran, sich um Einzelpersonen zu kümmern, die aus freien Stücken seelsorgliche Hilfe für komplexe persönliche Situationen suchen.“

Dringende Bitte um Konsultierung

Die Vorstellung von Glaube und Konversion im Gesetzentwurf sei „unausgereift“, die Definitionen „vage“; Eltern, Familien und Seelsorgern würden „willkürliche Einschränkungen auferlegt“. Ganz gegen seine eigentliche Absicht fördere der Gesetzentwurf nicht die Freiheit des Einzelnen, sondern schränke sie ein.

„Wäre das Gesetz einfacher und klarer und würde darüber angemessen beraten werden, könnten wir einen praktischen Weg, um Menschen vor Schaden zu bewahren, voll unterstützen“, so die katholischen und muslimischen Unterzeichner. Sie fordern eine „Pause“ im Prozess der Verabschiedung des Gesetzes und dringen auf „eine transparente, umfassende Konsultierung.“ Eigentlich soll der Gesetzentwurf noch diese Woche im Parlament von Melbourne beraten werden.

(erzbistum melbourne – sk)
 

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01. Februar 2021, 12:43