Der Konflikt in Tigray hat viele Menschen aus ihren Häusern vertrieben Der Konflikt in Tigray hat viele Menschen aus ihren Häusern vertrieben 

Amesty International berichtet von Massaker in Äthiopien

Im Äthiopien-Konflikt soll es zu einem Massaker gekommen sein. Menschenrechts-Aktivisten von Amnesty International berichten, dass Truppen aus dem benachbarten Eritrea systematisch hunderte Zivilisten getötet hätten. Zu dem zweitägigen Massaker sei es in der Stadt Axum in der Region Tigray Ende November gekommen.

Die Menschenrechtsorganisation hat nach eigenen Angaben mit Augenzeugen gesprochen; die Berichte seien durch Satellitenaufnahmen überprüft worden. Demnach hatten die Truppen aus Eritrea äthiopische Soldaten bei deren Offensive in der Krisenregion unterstützt. Am 19. November hatten äthiopische und eritreische Streitkräfte in einer groß angelegten Offensive die Stadt Aksum von den Milizen der „Volksbefreiungsfront von Tigray“ (TPLF) zurückerobert. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen der TPLF und der Zentralregierung in Addis Abeba.

Sorge um Menschen in der Region

Unterdessen drängte der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, auf sichere Zugangsmöglichkeiten zu den ländlichen Gebieten in der umkämpften Region Tigray. Es gebe dort eine schwere humanitäre Krise, sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Zehntausende seien heimatlos geworden. Es mangele an Nahrungsmitteln und Unterkünften.

Grandi wies darauf hin, dass die äthiopische Regierung bereit sei, den Zugang nach Tigray für humanitäre Organisationen zu verbessern. Allerdings sei die Sicherheitslage weiterhin sehr brüchig; in den vergangenen Tagen habe es einen Rückschlag gegeben. Das habe die Entsendung von Mitarbeitern der Hilfsorganisationen verlangsamt.

Mit Blick auf Berichte über eine mögliche Einmischung von Eritrea, Sudan und Somalia in den inneräthiopischen Konflikt um Tigray warnte Grandi vor einem Flächenbrand am Horn von Afrika. „Ich weiß, dass es Vermittlungsbemühungen gibt, zum Beispiel zwischen dem Sudan und Äthiopien. Ich hoffe, dass sie erfolgreich sein werden“, sagte er.

(kna/pm - cs)

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26. Februar 2021, 14:11