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Brasilien: Papst kondoliert zum Tod von Kardinal Scheid

Brasilien trauert um einen Kardinal: Eusébio Scheid, der deutschbrasilianische Alterzbischof von Rio de Janeiro, ist am Mittwoch im Alter von 88 Jahren an einer Lungenentzündung mit Corona-Infektion verstorben. Franziskus kondolierte per Telegramm.

Papst Franziskus würdigte den Kardinal als eifrigen und großzügigen Seelsorger. Sein Bischofsmotto „Gott ist gut“ habe die Getauften an die Güte Gottes wie auch der Kirche erinnert, heißt es in einem Beileidstelegramm aus dem Vatikan. Er bete dafür, dass Gott den verstorbenen Kardinal in die ewige Glückseligkeit aufnehme, so Papst Franziskus in dem Schreiben an den Erzbischof von Rio, Kardinal Orani João Tempesta. 

Wie das Bistum São José dos Campos mitteilte, sind wegen der Pandemie zunächst weder eine Totenwache noch eine Trauermesse für den Verstorbenen vorgesehen. Scheid, dessen Vorfahren im 19. Jahrhundert aus dem Saarland nach Brasilien ausgewandert waren, gehörte dem Orden der Herz-Jesu-Priester (Dehonianer) an. Von 2001 bis 2009 leitete er die Erzdiözese Rio, die mit rund vier Millionen Katholiken zu den größten der Welt zählt.

Als Seminarist studierte Eusebio Scheid in den 50er- und 60er-Jahren in Rom, wo er 1960 auch die Priesterweihe empfing. 1981 ernannte Johannes Paul II. ihn zum ersten Bischof der Diözese São José dos Campos, 1991 versetzte er ihn an die Spitze des Erzbistums Florianópolis und schließlich 2001 nach Rio de Janeiro. Die Kardinalswürde empfing Scheid im Oktober 2003.

Kardinal Scheid im Vatikan

Im Vatikan gehörte der Brasilianer unter anderem der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika an. Er nahm 2005 am Konklave teil, das Papst Benedikt XVI. ins Amt wählte. Dieser berief Scheid 2007 in den Kardinalsrat zur Untersuchung der organisatorischen und wirtschaftlichen Probleme des Heiligen Stuhles.

Nach dem Tod Eusébio Scheids gibt es noch 227 Kardinäle. Davon könnten 128 an einer Papstwahl teilnehmen, da sie jünger als 80 Jahre sind und ihre Kardinalsrechte ausüben dürfen. Brasilien stellt derzeit acht Mitglieder des päpstlichen Ältestenrates, davon vier mit Wahlrecht.

(vatican news - gs)

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14. Januar 2021, 11:46